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Mehr Ertrunkene in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr

Mehr Ertrunkene in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr

Mehr Ertrunkene in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr

dpa
Hannover/Kiel (dpa/lno) -
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Zwei DLRG-Rettungsschwimmerinnen beobachten von ihrem Hochsitz aus das Treiben am Südstrand von Damp. Foto: Markus Scholz/dpa

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In Schleswig-Holstein ertrinken 2023 mehr Menschen als im Jahr zuvor. Es sind aber nicht nur Badetote.

In Schleswig-Holstein sind im vergangenen Jahr mindestens 28 Menschen ertrunken. Dies sind sechs mehr als 2022, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Hannover mitteilte. Die meisten tödlichen Unfälle in Schleswig-Holstein ereigneten sich in den Monaten Juni bis September (14). Drei Viertel (21) der Toten in Schleswig-Holstein waren männlich, ein Viertel (7) weiblich. Bundesweit sind im vergangenen Jahr demnach mindestens 378 Menschen ertrunken (2022: 355). Auch deutschlandweit waren Männer mit einem Anteil von 292 Opfern mehrheitlich vertreten.

Die meisten Menschen ertranken im Norden im Meer - nicht nur Badeunfälle

Im Norden ertranken in Kanälen fünf Menschen, in Seen vier, in Hafenbecken drei und in Teichen zwei Menschen. Die meisten tödlichen Unfälle im Wasser ereigneten sich im nördlichsten Bundesland im Meer (14). Es waren allerdings nicht nur Badetote, wie ein DLRG-Sprecher sagte. Auch beispielsweise fünf Seeleute, die im Oktober bei der Frachter-Kollision bei Helgoland ums Leben kamen, zählten zu den Opfern. Zudem verunglückten auch Wassersportler wie etwa eine Kitesurferin, die Ende Oktober vor St. Peter-Ording ums Leben kam.

Auch bundesweit befanden sich unter den Opfern mindestens 20 Menschen, die mit Wassersportgeräten unterwegs waren, darunter sieben mit einem Stand-Up-Paddle-Board. «Wassersportler sollten nicht nur im, sondern auch auf dem Wasser ihre eigene Sicherheit im Blick behalten. Ein plötzlicher Sturz ins kühle Nass kann für einen aufgeheizten Körper lebensgefährlich werden», sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt.

Vogt: Bewachte Strände aufsuchen

Die meisten tödlichen Badeunfälle passieren nach DLRG-Angaben abseits bewachter Strände. In der Badesaison von Anfang Mai bis Ende September wachen jährlich rund 5500 Rettungsschwimmer der DLRG an mehr 100 Badestellen entlang der Küsten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern über die Sicherheit der Strandbesucher. «Ohne die ehrenamtlichen Lebensretter hätte es mehr Unglücksfälle gegeben», sagte Vogt. An Nord- und Ostsee retteten sie diesen Sommer rund 80 Menschen das Leben.

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