Kriminalitätsschwerpunkt

Mehr Gewaltdelikte rund um Hamburger Hauptbahnhof

Mehr Gewaltdelikte rund um Hamburger Hauptbahnhof

Mehr Gewaltdelikte rund um Hamburger Hauptbahnhof

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Gewaltkriminalität rund um den Hamburger Hauptbahnhof nimmt zu. (Archivfoto) Foto: Franziska Spiecker/dpa

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Die Polizei zeigt seit gut einem Jahr am Hamburger Hauptbahnhof mehr Präsenz. Die Gewaltkriminalität nimmt derweil weiter zu. Für den Senat hängt das eine mit dem anderen zusammen.

Die Zahl der Gewaltdelikte rund um den Hamburger Hauptbahnhof hat in diesem Jahr weiter zugenommen - trotz verstärkter Polizeipräsenz. So wurden im Stadtteil St. Georg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 527 entsprechende Straftaten registriert, wie aus einer Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der AfD hervorgeht. Zum Vorjahreszeitraum war das den Angaben zufolge ein Anstieg um 174 Fälle oder 33 Prozent. 

Als wesentliche Ursache des Anstiegs nennt der Senat die erhöhte Polizeipräsenz in der Innenstadt unter anderem im Rahmen der «Allianz sicherer Hauptbahnhof». Seit April vergangenen Jahres patrouillieren am meistfrequentierten Bahnhof Deutschlands sogenannte Quattro-Streifen von Hamburger Polizei, Bundespolizei, DB Sicherheit und Hochbahnwache. 

Viele der Taten ereignen sich den Angaben zufolge in der Drogenszene rund um den Bahnhof. «Die verstärkte polizeiliche Präsenz hat bei diesen Personen zu einer erhöhten Anzeigebereitschaft geführt, wodurch vermehrt Taten, die in der Vergangenheit nicht angezeigt worden wären, bekannt wurden», hieß es.

Kriminalität insgesamt leicht rückläufig

Insgesamt ist die Kriminalität in St. Georg jedoch leicht zurückgegangen. Im ersten Halbjahr wurden laut Senat 15.130 Straftaten gezählt - 264 Fälle oder 1,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 

Seit Oktober vergangenen Jahres gilt rund um den Hauptbahnhof ein Waffenverbot. Im April dieses Jahres kam ein Alkoholverbot hinzu, insbesondere auf den vor dem Bahnhof gelegenen Hachmann- und Heidi-Kabel-Platz. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von 40, im Wiederholungsfall von bis zu 200 Euro.

Bußgelder wegen Verstoßes gegen Alkoholverbot

Seit Einführung des Alkoholverbots seien 54 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden, teilte die Innenbehörde mit - wobei es in den ersten Wochen nach Inkrafttreten zumeist bei Ermahnungen geblieben sei. Laut Innensenator Andy Grote (SPD) zeigen die Maßnahmen Wirkung: «Mit der Einführung des Waffen- und des Alkoholkonsumverbots ist es gelungen, die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität am Hauptbahnhof spürbar zu stärken», sagte er. 

Verstärkt werden soll auch die Video-Überwachung im Bahnhofsumfeld. Am Mittwoch will Grote zusammen mit Polizeipräsident Falk Schnabel insgesamt 27 Kameras auf dem Hachmann- und dem Heidi-Kabel-Platz in Betrieb nehmen.

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