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Messe Hamburg fährt wegen Corona erneut tiefrote Zahlen ein

Messe Hamburg fährt wegen Corona erneut tiefrote Zahlen ein

Messe Hamburg fährt wegen Corona erneut tiefrote Zahlen ein

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Bernd Aufderheide, Geschäftsführer der Hamburg Messe und Congress (HMC) GmbH. Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild

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Das zweite Corona-Jahr hat der Messe Hamburg erneut ein dickes Minus eingebracht. Nachdem im vergangenen Jahr pandemiebedingt bereits ein Verlust von gut 58 Millionen Euro eingefahren worden war, liegt das Minus in diesem Jahr bei etwa 50 Millionen Euro.

Nach dem ersten katastrophal verlaufenen Corona-Jahr 2020 schließt die Hamburger Messegesellschaft auch dieses Jahr mit einem dicken Minus ab. «Wir werden bei einem Verlust von etwa 50 Millionen Euro rauskommen, was aber immerhin etwas besser ist als das Minus von 58,2 Millionen Euro im ersten Corona-Jahr Jahr 2020», sagte Messechef Bernd Aufderheide der Deutschen Presse-Agentur. Auch wenn vieles coronabedingt habe abgesagt werden müssen, als Erfolg für die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) wertete Aufderheide vor allem den ITS-Weltkongress für Mobilität und Logistik mit mehr als 13.000 Besuchern, die Premiere der Photopia und das zentrale Impfzentrum.

Für das kommende Jahr gibt sich der Messechef optimistisch. Trotz der sich wieder verschärfenden Corona-Krise geht Aufderheide davon aus, dass die traditionell für das zweite Januar-Wochenende terminierte Konsumgütermesse Nordstil stattfindet. Auch die internationale Leitmesse der maritimen Wirtschaft SMM und die Fachmesse Windenergy im September seien bei Ausstellern bereits stark gefragt. «Das sieht sehr, sehr gut aus, auch weil wir in der Lage sind, solche Veranstaltungen unter strengen Hygiene- und Sicherheitsaspekten durchzuführen.» Gleiches gelte für die Internorga im März.

«Wir sind im Grunde genommen so gut wie ausgebucht.» Viel wichtiger für ihn sei jedoch, dass die Kunden, Aussteller und Besucher wieder in Präsenz auf das Messegelände kommen wollten. «Wir haben ja mehrere rein digitale Veranstaltungen gemacht, und aus meiner Sicht waren die Ergebnisse relativ frustrierend. Ich hatte gedacht, dass das stärker genutzt wird», sagte Aufderheide. Digitale Formate seien eine gute Sache, aber eben nur in Verbindung mit einer Präsenzmesse. Gerade Investoren wollten die Produkte und ihre potenziellen Geschäftspartner im echten Leben sehen, ehe sie Millionensummen locker machten.

Aufderheide geht davon aus, dass die städtische Messegesellschaft das seit Ende 2016 wegen Sanierungsarbeiten geschlossene Congress Center Hamburg (CCH) spätestens Anfang kommenden Jahres vollständig als Mieterin übernehmen wird. Bislang habe man die Schlüssel nur für die bereits für den ITS genutzten Bauteile Ost und Mitte. Ursprünglich war der Neustart mit mehr als 50 Sälen und Besprechungsräumen sowie Platz für bis zu 12.000 Menschen im Herbst 2019 geplant. Mit den Verzögerungen stiegen auch die Baukosten - von zunächst 194 auf nun rund 260 Millionen Euro.

«Die Buchungslage ist hervorragend», sagte Aufderheide. Gleichwohl gebe es auch im CCH coronabedingt Verschiebungen oder Ausfälle, etwa im Dezember die Absage einer Veranstaltung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). Es sei letztlich zu heikel gewesen, in dieser Pandemielage bis zu 6000 Intensivmediziner an einem Ort zu versammeln und so einem Corona-Risiko samt möglicher Quarantäneanordnungen auszusetzen.

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