Schleswig-Holstein & Hamburg

Metaller-Warnstreiks vor fünfter Verhandlungsrunde

Metaller-Warnstreiks vor fünfter Verhandlungsrunde

Metaller-Warnstreiks vor fünfter Verhandlungsrunde

dpa
Bremen/Hamburg
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Beschäftigte der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie nehmen an einem Warnstreik in Hamburg teil. Foto: Ulrich Perrey/dpa

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Falls die nächste Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie im Norden wieder kein Ergebnis bringt, droht IG Metall-Chef Hofmann mit einem kräftigeren Antritt. In Hamburg verleihen Metaller derweil mit einem Autokorso ihren Forderungen Nachdruck.

In der stockenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie im Norden droht die IG Metall mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs. «Wenn es bis Ostern kein Ergebnis gibt, werden wir kräftiger antreten», sagte der Bundesvorsitzende Jörg Hofmann am Dienstag bei einer Kundgebung vor dem Werk des Flugzeugbauers Airbus in Bremen. An dem Warnstreik beteiligten sich nach Angaben der IG Metall etwa 1100 Beschäftigte.

In Hamburg verliehen derweil Beschäftigte der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie ihren Forderungen nach mehr Gehalt mit einem Autokorso Nachdruck. Insgesamt beteiligten sich Metaller aus 31 Betrieben mit fast 250 Autos an dem Konvoi, wie die Gewerkschaft auf Anfrage mitteilte.

Die Delegierten kamen nach Angaben der IG Metall aus allen tarifgebundenen Betrieben, darunter Airbus, Still, Hydro Aluminium, Mercedes, ArcelorMittal, Diehl Aviation und Jungheinrich. Start des Autokorsos war die Andreas-Meyer-Straße im Stadtteil Billbrook, Endpunkt die Trabrennbahn Horn. An diesem Mittwoch sind unter anderem in Bremen bei Thermo Fisher Scientific und Thyssenkrupp System Engineering weitere Warnstreiks geplant.

Im Tarifbezirk Küste, der vom Norden Niedersachsens bis nach Mecklenburg-Vorpommern reicht, steht am Donnerstag die fünfte Verhandlungsrunde für rund 140 000 Metaller an. Im Tarifbezirk Niedersachsen/Sachsen-Anhalt mit 276 000 Beschäftigten ist es die vierte Runde. Nach so vielen Runden «müsste doch irgendwas mal auf dem Tisch sichtbar sein», sagte Hofmann. Die bisherigen Vorschläge der Arbeitgeber nannte er kein Angebot, sondern eine Provokation.

Die Arbeitgeber lehnen wegen der Corona-Krise bislang höhere Löhne in diesem Jahr ab. Sie haben wie in Nordrhein-Westfalen einen Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung ab 2022 vorgeschlagen. Dagegen fordert die IG Metall Küste für Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein Paket, das für zwölf Monate ein Plus von vier Prozent vorsieht - für Lohnsteigerungen sowie für Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten.

«Die Inflation kennt keinen Stillstand trotz Corona», sagte Hofmann. Deshalb bräuchten die Kollegen einen Zuschlag. «Vier Prozent - das ist eine maßvolle Forderung in einer schwierigen Zeit», sagte er.

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