Naturschutz

Minister: Land hat besondere Verantwortung für Biodiversität

Minister: Land hat besondere Verantwortung für Biodiversität

Minister: Land hat besondere Verantwortung für Biodiversität

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur von Schleswig-Holstein. Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild

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Ein Nationalpark Ostsee wäre gut für den Naturschutz in Schleswig-Holstein. Um die Ziele der Weltnaturschutzkonferenz von Montréal zu erreichen, muss auch an Land viel passieren. Für Umweltminister Goldschmidt ist die Beteiligung der Menschen ...

Deutschland hat nach Überzeugung von Schleswig-Holsteins Umweltministers Tobias Goldschmidt (Grüne) eine besondere Verantwortung für die Biodiversität - also für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Auf See sei im nördlichsten Bundesland bereits viel passiert, denn 70 Prozent der schleswig-holsteinischen Küstengewässer stehen unter Schutz. «Da muss es darum gehen, den Schutz zu vertiefen, denn der Zustand der Ostsee ist trotz vieler Schutzflächen besorgniserregend», sagte Goldschmidt der Deutschen Presse-Agentur.

An Land stünden knapp 13 Prozent der Fläche unter Schutz, das sei noch weit von den 30 Prozent entfernt, die bei der Weltnaturschutzkonferenz 2022 in Montréal vereinbart wurden. «Da muss es um Erweiterung und Vertiefung gehen.»

Goldschmidt verwies auf die Biodiversitätsstrategie des Landes Schleswig-Holstein, die Ausgaben von mehr als einer Milliarde Euro umfasse. Im Haushaltsentwurf seien bereits Stellen für 12 Schutzgebietsranger vorgesehen, die helfen sollen, mehr Bewusstsein für das Thema zu schaffen. «Das ist ein Beispiel für eine sanfte Naturschutzmaßnahme, die wir jetzt sehr schnell umsetzen.»

Eine andere Säule sei die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft zum Beispiel beim Schutz und der Wiedervernässung von Mooren. Landwirte könnten damit Leistungen für den Arten- und Klimaschutz erbringen. «Wir bieten Modelle an, mit denen das für Landwirte auch ökonomisch interessant ist. So reicht der Naturschutz der Landwirtschaft die Hand.» Landwirte vermarkten dabei nach Goldschmidts Worten neben ihren Erzeugnissen ein neues Produkt, den Naturschutz. Viele Landwirte seien bereits mit großer Überzeugung dabei, etwa beim Schutz der Wiesenvögel.

Ein Beitrag werde auch der geplante Nationalpark Ostsee sein. Damit soll zum einen ein Bewusstsein für den Naturraum geschaffen werden, zum anderen könnten sich Chancen für eine nachhaltige Entwicklung der Region und des Tourismus dort ergeben. Alle Akteure sollen frühzeitig eingebunden werden, sagte der Minister. Als erster Schritt sei in diesem Jahr eine Konferenz geplant, bei der die Ziele und der Prozess vorgestellt werden sollen. «Grundsätzlich soll jedes Argument einfließen und gehört werden.» Am Ende beschließe der Landtag. In der Koalition sei vereinbart, dass zur Mitte der Legislatur entschieden wird, das wäre Ende 2024.

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