Ministerpräsident Daniel Günther hat bei der Travemünder Woche das Rennen um den Rotspon Cup klar für sich entschieden. Mit zwei von drei gewonnenen Wettfahrten verwies er am Mittwoch seinen Gegner, Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau, klar in die Schranken und konnte den Siegespreis - eine sechs Literflasche Lübecker Rotspon - mit nach Kiel nehmen. «Ich werde die Flasche mit der gesamten Crew teilen» versprach der strahlende Sieger nach dem Rennen. Vor dem Start hatte er sich noch bescheiden gegeben.

Günther und Lindenau hatten gleichermaßen mit widrigen Wetterbedingungen auf der Trave zu kämpfen. Das erste Rennen konnte Segelanfänger Günther («Ich bin kein Segler, muss mich ganz auf meine Crew verlassen») für sich entscheiden. Im zweiten Rennen führte Lindenaus Boot «Trivia» vom Start weg, ging dann aber nur mit sehr knappem Vorsprung über die Ziellinie. Das dritte Rennen gewann der Ministerpräsident klar.

Schon bei der Eröffnung der Travemünder Woche 2017 hatte der damals frisch ins Amt gewählte Ministerpräsident angekündigt, sich gern selbst der Segelherausforderung stellen zu wollen. Doch Terminüberschneidungen und der coronabedingte Ausfall von zwei Ausgaben führten dazu, dass Günther erst jetzt seine Ankündigung wahr machen konnte.

Im nächsten Jahr wird Schleswig-Holsteins Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) nach Angaben Lindenaus beim Rotspon Cup gegen ihn antreten. Gesegelt wird traditionell auf zwei historische 12er-Jachten, der «Trivia» und der «Spinx».

Lindenaus Vorgänger im Bürgermeisteramt, Bernd Saxe, hatte den Rotspon Cup 2004 ins Leben gerufen. Er gilt als Revival der Ursprungsregatta der Travemünder Woche, als 1889 die Hamburger Kaufleute Hermann Wentzel und Hermann Dröge vor Travemünde um die Wette segelten. Der Sieger erhielt damals eine Flasche Lübecker Rotspon.