Schleswig-Holstein & Hamburg

Mutmaßliche Dealer vor Gericht: Neun Millionen Euro Umsatz

Mutmaßliche Dealer vor Gericht: Neun Millionen Euro Umsatz

Mutmaßliche Dealer vor Gericht: Neun Millionen Euro Umsatz

dpa
Bremen (dpa/lni) -
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Die Statue der Justitia steht mit einer Waage in der Hand auf einem Platz. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

Am Landgericht Bremen müssen sich seit Donnerstag zwei 33 und 39 Jahre alte Männer wegen Drogengeschäften im großen Stil verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden deutschen Staatsangehörigen in 36 Fällen vor, zwischen Dezember 2018 und August 2020 Kokain und Marihuana in Bremen und Umgebung sowie in Hamburg verkauft zu haben. Dabei sollen über neun Millionen Euro erwirtschaftet worden sein, deren Einziehung angeordnet werden müsse, so die Staatsanwaltschaft.

Die Drogen wurden teils aus den Niederlanden oder aus Spanien nach Deutschland gebracht. Für den Umschlag sollen in Bremen geparkte Autos als Bunkerfahrzeuge genutzt worden sein, um das Rauschgift kilogrammweise zu lagern und hohe fünfstellige Summen zu hinterlegen. Die Angeklagten nutzten für die Kommunikation sogenannte Encrochat-Geräte. Diese Krypto-Handys ermöglichten eine verschlüsselte Kommunikation mit anderen Encrochat-Teilnehmern und galten lange Zeit als komplett abhörsicher.

Allerdings konnten die Daten des Encrochat-Systems schließlich in Frankreich in einem dort geführten Verfahren durch französische Ermittlungsbehörden erhoben und ausgewertet werden. Die Drogen-Lieferanten und Kunden trugen Namen wie «streetsession», «xxx company», «coffee», «explosive sugar».

Einer der Verteidiger des 39-Jährigen warnte eindringlich vor Methoden eines Überwachungsstaates. Es seien in einem «staatlichen Datenraubzug» alle Informationen abgesaugt worden, dabei gelte es das Recht auf freie Kommunikation zu schützen. Die Verteidigung kritisierte zudem heftig, dass die Post der Angeklagten an die Verteidiger von der JVA aus an die Staatsanwaltschaft geschickt worden sei. (Az.: 9 Kls 321 Js 17094/20)

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