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Nato-Manöver «Baltops» endet in der Ostsee

Nato-Manöver «Baltops» endet in der Ostsee

Nato-Manöver «Baltops» endet in der Ostsee

dpa
Kiel
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Nato-Kriegsschiffe liegen im Alten Hafen von Tallinn. Foto: Sergei Grits/AP/dpa

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Voll wie lange nicht ist der Marinestützpunkt zum Start der Kieler Woche: 40 Schiffe und Boote machten dort nach Ende des Nato-Manövers «Baltops» fest. Der Marineinspekteur hat eine ganz eigene Erinnerung an die traditionelle Übung.

Vor dem Start der Kieler Woche ist das traditionelle Nato-Manöver «Baltops» in der Ostsee am Freitag in Kiel zu Ende gegangen. «Die Übung war für uns alle ein großer Erfolg», sagte Marineinspekteur Jan Christian Kaack am Freitag in Kiel. Seit dem 4. Juni hatten 50 Schiffe und Boote, 45 Flugzeuge und rund 6000 Soldaten aus 19 Nato-Staaten und Schweden in der Ostsee die Sicherung der freien Seewege trainiert.

Das unter Führung der US-Navy stehende jährliche Manöver gab es bereits zum 52. Mal. «Baltops macht uns als Team stärker», sagte der Kommandeur der 6. US-Flotte, Vizeadmiral Thomas Ishee. Die Nato präsentiere sich bereit.

Marineinspekteur Kaack erzählte eine Anekdote seiner eigenen Teilnahme am «Baltops»-Manöver. «Ich habe 1989 als junger Wachoffizier auf Schnellbooten versucht, das Schlachtschiff "Iowa" zu versenken. Das ist mir nicht gelungen. Unsere U-Boote haben das dann geregelt.»

Im September ist mit «Northern Coasts» ein zweites internationales Manöver auch im Ostsee-Raum geplant, an dem 15 Nationen und fast 40 Schiffe und Flugzeuge teilnehmen sollen. «Letztendlich tragen beide Übungen dazu bei, dass wir deutlich machen, wir geben keinen Zentimeter her. Und: Nicht während unserer Wache, Herr Putin», sagte Kaack. «Northern Coast» werde größer als je zuvor in der bis 2007 zurückgehenden Geschichte des Manövers.

Erwartet wird zur Übung im Herbst auch ein US-Landungsschiff mit Verband. «Damit wir hier in der Ostsee auch Dinge üben können, die über die verschiedenen Dimensionen hinweggehen», sagte Kaack. Es reiche nicht aus, nur auf dem Wasser zu trainieren. Das Land müsse dazugehören. Zur Zahl der teilnehmenden Soldaten konnte die Marine noch keine Angaben machen.

Während die Nato in den vergangenen Tagen auf der Ostsee trainierte, waren auch russische Einheiten in der Nähe. Sie absolvierten Routine-Manöver, wie US-Kommandeur Ishee beobachtete. «Nicht mehr und auch nicht weniger aggressiv als in der Vergangenheit.» Ähnlich wie es erwartet worden sei.

Zufrieden mit dem Manöver zeigte sich auch der stellvertretende Kommandeur des Allied Joint Force Command der Nato, Generalleutnant Luis Lanchares. «Baltops» trainiere die Fähigkeit der Marinen, das Meer zu kontrollieren. «Die Seekontrolle wiederum gibt unseren Land- und Luftstreitkräften die Freiheit zu entscheiden, wann und wo sie entscheidende militärische Aktionen durchführen.»

Vor dem offiziellen Start der Kieler Woche am Samstagabend war der Marinestützpunkt am Freitag voll wie längere Zeit nicht mehr. Nach Marineangaben machten dort rund 40 Schiffe und Boote fest, darunter neben einem US-Zerstörer unter anderem auch das amerikanische Führungsschiff «Mount Whitney».

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