Schleswig-Holstein & Hamburg

Nils Weiland und Melanie Leonhard führen Hamburger SPD

Nils Weiland und Melanie Leonhard führen Hamburger SPD

Nils Weiland und Melanie Leonhard führen Hamburger SPD

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Nils Weiland, stellvertretender Landesvorsitzender der SPD Hamburg, spricht während des Landesparteitags im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Die Hamburger Sozialdemokraten haben jetzt zwei Vorsitzende: Der bisherige Vize rückt zum Landesparteichef an der Seite von Melanie Leonhard auf. In seiner Vorstellungsrede setzt er erste politische Akzente.

Die Hamburger SPD wird erstmals in ihrer Geschichte von einer Doppelspitze geführt. Auf einem Landesparteitag wählten die Delegierten am Samstag den Juristen Nils Weiland (48) zum Co-Vorsitzenden. Die seit März 2018 amtierende Vorsitzende Melanie Leonhard (44) wurde mit 94,7 Prozent der Stimmen bestätigt. 286 Delegierte stimmten mit Ja, 12 mit Nein und 4 enthielten sich. Im März 2018 war sie mit 94,6 Prozent erstmals gewählt und drei Monate später mit 94,8 Prozent bestätigt worden.

Weiland, der bislang stellvertretender Landesparteichef war, erhielt 78,6 Prozent. 242 Delegierte votierten mit Ja, 52 mit Nein, 14 enthielten sich. Der Wirtschaftsanwalt Weiland ist außerhalb der Partei bislang kaum öffentlich in Erscheinung getreten. Er hatte sich auf ausdrücklichen Wunsch von Leonhard um den Posten beworben.

In seiner Vorstellungsrede stellte er den sozialdemokratischen Wert der Teilhabe in den Vordergrund. In der Corona-Politik müsse die SPD eine soziale Spaltung verhindern. In der Klimapolitik sollten die Sozialdemokraten dafür sorgen, dass Menschen nicht auf der Strecke blieben. Weiland will mehr jüngere Menschen für die Partei gewinnen und den Erfolg der Grünen in Großstädten kontern.

Außerdem will er versuchen, zur AfD oder Linken abgewanderte Wähler zurückzugewinnen. Er sagte: «Ich will und mag es nicht akzeptieren, dass es in großer Zahl Menschen in dieser Stadt, in diesem Land gibt, die keine Rassisten sind und die auch keine kommunistische Gewaltherrschaft herbeisehnen, die aber trotzdem entweder AfD oder Linke wählen, weil sie sich vergessen fühlen von dieser Gesellschaft.»

Leonhard hatte den Vorsitz von Olaf Scholz übernommen, der im Frühjahr 2018 mit seinem Wechsel als Bundesfinanzminister nach Berlin seine Ämter als Erster Bürgermeister und SPD-Vorsitzender der Hansestadt aufgegeben hatte.

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