Schleswig-Holstein & Hamburg

Nord-SPD gegen Impfpflicht und für weitreichende 2G-Regel

Nord-SPD gegen Impfpflicht und für weitreichende 2G-Regel

Nord-SPD gegen Impfpflicht und für weitreichende 2G-Regel

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Serpil Midyatli (SPD), Fraktions- und Landesvorsitzende ihrer Partei in Schleswig-Holstein. Foto: Axel Heimken/dpa

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Auch die Nord-SPD verlangt härtere Corona-Maßnahmen. Die Landesvorsitzende Midyatli möchte Ungeimpfte aus dem öffentlichen Leben ausschließen. Einen noch radikaleren Schritt lehnt sie jedoch ab.

Angesichts der stark gestiegenen Corona-Zahlen fordert die schleswig-holsteinische SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli schärfere Maßnahmen. «Ohne Impfung darf künftig keine Teilnahme mehr am öffentlichen Leben möglich sein», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. «Das heißt, dass wir eine bundesweite 2G-Regelung in allen Bereichen inklusive des ÖPNV brauchen.» Dies würde bedeuten, dass nur gegen das Virus geimpfte und von Covid-19 genesene Personen Zugang hätten.

«Für öffentliche Veranstaltungen sollte grundsätzlich 2G-plus gelten», sagte SPD-Bundesvize Midyatli mit Blick auf den Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Donnerstag. Zutritt hätten dann nur Geimpfte und Genesene, die auch einen aktuellen Negativtest vorweisen. «Ausgenommen sind natürlich Kinder unter zwölf Jahren und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen können.»

Auch die Jamaika-Koalition in Kiel berät intensiv über verschärfte Maßnahmen, die zum Monatsende wirksam werden sollen. Ergebnisse werden im Laufe der Woche erwartet.

«Gleichzeitig sollten wir die Impfzentren wieder öffnen», sagte Midyatli. «So können wir allen, die wollen, ein schnelles Impfangebot machen und auch die Booster-Impfungen lassen sich so möglichst schnell umsetzen.» Von einer generellen Impfpflicht halte sie indes nichts. Sie lasse sich nicht kontrollieren und durchsetzen. «Oder wollen wir, dass dann Polizisten von Haus zu Haus gehen und Impfausweise kontrollieren?» Eine Impfpflicht für einzelne Gruppen, die beispielsweise bei der Arbeit kontrollierbar sind, wäre richtig. «Sie löst aber nicht das Problem der niedrigen Impfquote.»

Bund und Länder müssten angesichts der dramatischen Pandemie-Lage ein entschlossenes Signal setzen, forderte Midyatli. Maßnahmen seien immer dann besonders wirksam sind, wenn sie nachvollziehbar und möglichst bundesweit einheitlich sind.

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