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Nur wenige Impfdurchbrüche: Patienten auch von außerhalb

Nur wenige Impfdurchbrüche: Patienten auch von außerhalb

Nur wenige Impfdurchbrüche: Patienten auch von außerhalb

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ist zum Schutz vor Corona eine dritte Impfung nötig? In Hamburg hat die Gesundheitsbehörde bislang fast 3000 Impfdurchbrüche erfasst. Was viel aussieht, ist im Vergleich zur Gesamtzahl der vollständig Geimpften jedoch eine verschwindend geringe Quote.

Die Zahl der Corona-Impfdurchbrüche in Hamburg ist nach Angaben des Senats nach wie vor minimal. Bis zum 18. Oktober seien bei den gut 1,3 Millionen Hamburgern, die bis dahin vollständig immunisiert wurden, 2886 Impfdurchbrüche gezählt worden. Das entspreche einer Quote von 0,22 Prozent. Die Betroffenen hätten Krankheitssymptome entwickelt, obwohl sie vollständig geimpft waren. 177 von ihnen mussten nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Krankenhaus behandelt werden, 20 von ihnen auf Intensivstationen. «Die Anzahl der Impfdurchbrüche ist sehr, sehr gering», sagte Senatssprecherin Julia Offen.

74,2 Prozent der Menschen in Hamburg sind laut Robert Koch-Institut (RKI) mindestens einmal geimpft. 71,9 Prozent haben einen vollständigen Impfschutz. Damit liegt Hamburg im Ländervergleich beim Impftempo nach Bremen und dem Saarland auf Platz drei.

Bei der Frage der Auffrischungsimpfung halte sich Hamburg an die Vorgaben der Ständigen Impfkommission, die derzeit nur eine Empfehlung für über 70-Jährige ausgesprochen hat, sagte Offen. Die sogenannte Booster-Impfung werde bis Ende des Jahres allen Bewohnern von Pflegeeinrichtungen angeboten. Auch Pflegekräfte und medizinisches Personal sollten sich ein drittes Mal impfen lassen.

Erneut wandte sich der Senat gegen die Forderung nach Wiedereröffnung des zentralen Impfzentrums. Es gebe ein flächendeckendes Impfangebot, unter anderem bei niedergelassenen Ärzten und in zehn Krankenhäusern. In dieser Woche werde an 55 Standorten geimpft, darunter in zehn Schulen.

Hamburgs Corona-Inzidenz stieg am Dienstag auf 125,1. Am Montag hatte die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 123,8 betragen, am Dienstag vergangener Woche 105,8. Die Gesundheitsbehörde meldete 273 Neuinfektionen - das waren 44 weniger als am Montag und 25 mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind, liegt laut Robert Koch-Institut unverändert bei 1822.

In den Hamburger Kliniken wurden mit Stand Montag 142 Covid-19-Patienten behandelt, 14 mehr als am vergangenen Freitag. Unverändert 39 Corona-Kranke lagen auf Intensivstationen. «Damit ist die Lage noch stabil in den Hamburger Krankenhäusern», sagte Offen. Die Gesundheitsbehörde erklärte, der leichte Anstieg der Patientenzahl sei zum Teil auf Behandlungsbedarfe von außerhalb Hamburgs zurückzuführen.

Sechs schwer erkrankte Corona-Patienten aus Rumänien wurden am Dienstag zur Behandlung nach Hamburg geflogen. Sie würden zu Krankenhaus-Standorten in Hamburg, Kiel und Lübeck gebracht, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. In dieser Woche gebe es weitere solcher Flüge aus Rumänien in andere deutsche Städte, um dem Land zu helfen. Nur knapp ein Drittel der Rumänen ist laut der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) vollständig geimpft. Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen stieg zuletzt über 1000 pro 100 000 Einwohner und blieb eine der höchsten in der EU.

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