Bundesfamilienministerin

Paus: Kaum Erinnerung an Befragung von Scholz zu «Cum-Ex»

Paus: Kaum Erinnerung an Befragung von Scholz zu «Cum-Ex»

Paus: Kaum Erinnerung an Befragung von Scholz zu «Cum-Ex»

dpa
Hamburg
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Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Vor dem Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft zur «Cum-Ex»-Steueraffäre hat sich Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) am Freitag kaum an eine Befragung von Olaf Scholz zu dem Thema im Jahr 2020 erinnern können. Der damalige Bundesfinanzminister habe in einer Sitzung des Finanzausschusses des Bundestages im März 2020 bestätigt, dass er sich 2017 als Hamburger Bürgermeister mit dem Gesellschafter der in die Affäre verwickelten Warburg Bank, Christian Olearius, getroffen habe, sagte die Grünen-Politikerin. Gegen den Banker liefen damals bereits strafrechtliche Ermittlungen im Zusammenhang mit «Cum-Ex».

An weitere Fragen zu dem Treffen auch bei einer weiteren Sitzung des Finanzausschusses im Juli 2020 könne sie sich erinnern, an die Antworten aber nicht, sagte Paus, die damals Ausschussvorsitzende war.

Die Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker (CDU) und Norbert Hackbusch (Linke) hielten Paus vor, sie habe Scholz damals nach Bekanntwerden weiterer Treffen mit Olearius der Lüge bezichtigt. Paus räumte ein, dass bei ihr nach den Befragungen von Scholz der Eindruck entstanden sei, er habe sich nur ein Mal mit dem Banker getroffen. «Das hat sich später anders dargestellt. Von daher meine Bewertung», sagte die Ministerin.

Paus hatte gleich in einem Eingangsstatement klargestellt, dass es damals als Oppositionsabgeordnete ihre Aufgabe war, die Äußerungen von Scholz zu bewerten. Heute habe sie als Bundesministerin eine andere Aufgabe.

Der Hamburger Untersuchungsausschuss hatte am Freitag die ersten 15 von mehr als 30 in den fraglichen Sitzungen des Finanzausschusses anwesenden ehemaligen und noch aktiven Bundestagsabgeordneten als Zeugen geladen. Da zu den Sitzungen lediglich Gedächtnis- und keine Wortlautprotokolle angefertigt wurden, erhofften sich die Hamburger Ausschussmitglieder Aufklärung in der Frage, ob Scholz' Angaben zu den Treffen noch aus eigner, aktiver Erinnerung erfolgten. Scholz hatte 2021 vor dem Hamburger PUA ausgesagt, sich überhaupt nicht mehr an die Treffen erinnern zu können.

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