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Positive Bilanz der Nordischen Filmtage

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Positive Bilanz der Nordischen Filmtage

dpa
Lübeck (dpa/lno) -
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Die Nordischen Filmtage waren anders als sonst. Viele Filme waren auch online zu sehen. Das soll auch so bleiben. «Das war ein gelungener Neustart» sagt Lübecks Kultursenatorin.

Die Nordischen Filmtage sind zurück im richtigen Leben - als hybrides Festival. «Die 63. Nordischen Filmtage waren anders als sonst», sagte der Künstlerische Leiter des Festivals, Thomas Hailer, am Sonntag. Bis die Besucherzahlen wieder das Vor-Corona-Niveau erreichten, werde es noch einige Zeit brauchen. Genaue Besucherzahlen werden nach Angaben von Geschäftsführerin Susanne Kasimir erst in den nächsten Tagen vorliegen. «Aber nach ersten Schätzungen sind wir mit den Besucher- und Nutzerzahlen sehr zufrieden», sagte sie.

Von den mehr als 130 gezeigten Filmen waren 109 auch im Stream zu sehen. Dieses zusätzliche Angebot sei gut angenommen worden, sagte Hailer. Im Jahr 2020 hatte das Festival wegen der Corona-Pandemie nur online stattgefunden. In diesem Jahr waren unter strengen Hygieneregeln auch wieder Zuschauer in den Kinos zugelassen. Lübecks Kultursenatorin Monika Frank sprach von einem gelungenen Neustart.

«Hinter uns liegen aufregende Festivaltage mit inspirierenden Filmen und wunderbaren Gästen,» sagte Hailer. Die Nordischen Filmtage gelten als bedeutendste Werkschau für Filme aus Nord- und Nordosteuropa.

Überraschungssieger des Festivals war der Spielfilm «The Gravedigger's Wife». Die finnisch-französisch-deutsche Koproduktion, die in Dschibuti am Horn von Afrika spielt, wurde gleich mit zwei Filmpreisen ausgezeichnet. Der in Finnland lebende Regisseur Khadar Ayderus Ahmed nahm bei der Preisverleihung am Sonnabend sowohl den mit 12 500 Euro dotierten NDR-Spielfilmpreis als auch den mit 5000 Euro ausgestatteten Kirchlichen Filmpreis Interfilm entgegen.

Der Film sei ein zu Herzen gehendes und wunderschönes Kunstwerk, das einen noch lange nach der Vorführung in Atem halte, begründete die Jury des Kirchlichen Filmpreises die Auszeichnung. Die Juroren des NDR-Filmpreises würdigten den Streifen als einen Film, der den Ungehörten eine Stimme gebe und die Unsichtbaren sichtbar mache. «The Gravedigger's Wife» handelt von einem armen Familienvater, der versucht, als Totengräber das Geld für eine Operation seiner todkranken Frau aufzubringen.

Der Preis für das beste Spielfilmdebüt (7500 Euro) ging an den isländischen Eröffnungsfilm «Cop Secret» von Ex-Fußballprofi Hannes Halldórsson. Das Publikum erkannte seinen Preis (5000 Euro) dem Streifen «Margrete - Queen of the North» von Charlotte Sieling zu. Insgesamt wurden bei den Nordischen Filmtagen zehn Filmpreise im Gesamtwert von 58 000 Euro vergeben.

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