Steuerhinterziehung

Prozess um Steuerbetrug mit Münzen: Haftstrafen gefordert

Prozess um Steuerbetrug mit Münzen: Haftstrafen gefordert

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dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

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Im Prozess um Steuerhinterziehung in Höhe von mehr als 21 Millionen Euro beim Handel mit Münzen hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag lange Haftstrafen für die drei Angeklagten gefordert. Der 74 Jahre alte Inhaber eines Münzhandels soll nach dem Willen der Anklagebehörde für sechs Jahre und zehn Monate ins Gefängnis, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Ein 47 Jahre alter leitender Mitarbeiter der Handelsfirma soll fünfeinhalb Jahre hinter Gitter. Für einen 32-jährigen Mitarbeiter einer slowakischen Firma für Münzhandel beantragte die Staatsanwaltschaft fünf Jahre und zwei Monate.

Die Angeklagten sollen ein «Umsatzsteuer-Karussell» mit Platinmünzen betrieben haben. Münzen seien von Deutschland ins Ausland und wieder zurück nach Hamburg über Zwischenhändler verkauft worden. Einer dieser Vorlieferanten habe dabei laut Anklage keine Umsatzsteuer bezahlt. Das Hamburger Unternehmen habe das gewusst und trotzdem zwischen März 2018 und Juni 2020 unrechtmäßig Vorsteuerabzüge in Millionenhöhe bei den Finanzbehörden geltend gemacht.

Zu der Bande soll auch ein 31 Jahre alter Geschäftsführer einer GmbH gehört haben, der als Scheinlieferant agierte. Der Komplize war bereits Anfang Juli vergangenen Jahres in Chemnitz zu vier Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Dieses Urteil ist nach Angaben des Hamburger Gerichtssprechers rechtskräftig. Die Verteidigung der drei Angeklagten in Hamburg soll am 10. Mai plädieren, das Urteil könnte am 16. Mai verkündet werden.

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