Terrorismus

Razzia gegen IS-Finanznetzwerk auch in Hamburg, Kiel, Bremen

Razzia gegen IS-Finanznetzwerk auch in Hamburg, Kiel, Bremen

Razzia gegen IS-Finanznetzwerk auch in Hamburg, Kiel, Bremen

dpa
Hamburg/Bremen/Kiel
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Ein Blaulicht leuchtet unter der Frontscheibe eines Einsatzfahrzeugs der Polizei. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild

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Bei der bundesweiten Razzia gegen mutmaßliche Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sind auch in Hamburg, Bremen und Kiel Objekte durchsucht worden. Die am Mittwochmorgen mit Unterstützung der Landeskriminalämter vollstreckten Durchsuchungsbeschlüsse des Hanseatischen Oberlandesgerichts dienten der Sicherstellung von Beweismitteln, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg, Liddy Oechtering, der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt gehe es im Norden um 22 Verfahren, davon 13 in Hamburg, 7 in Bremen und 2 in Kiel. «Haftbefehle wurden nicht vollstreckt», sagte Oechtering.

Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt den Angaben zufolge gegen insgesamt 29 Beschuldigte. Ihnen werde vorgeworfen, den IS durch Spenden unterstützt zu haben. Sie sollen Spenden in Höhe von insgesamt rund 16.000 Euro an Mittelsleute überwiesen haben, die das Geld dann an IS-Mitglieder im Raum Idlib in Syrien weitergeleitet haben sollen.

Die Beschuldigten hätten durch entsprechende Spendenaufrufe in sozialen Netzwerken gewusst, dass das Geld dazu bestimmt gewesen sei, IS-Mitglieder aus den Camps und Haftanstalten in den kurdisch kontrollierten Gebieten Nordsyriens freizukaufen oder finanziell zu unterstützen. «Auf diese Weise sollen die Beschuldigten dazu beigetragen haben, die Strukturen des «IS» und dessen Fortbestand zu sichern», sagte Oechtering.

Bei der bundesweiten Razzia ließ die Bundesanwaltschaft insgesamt sieben mutmaßliche IS-Unterstützer festnehmen - vier in Nordrhein-Westfalen und jeweils einen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen. Den Männern und Frauen - überwiegend deutscher Staatsangehörigkeit - wirft die oberste Anklagebehörde des Landes Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor. Zudem gab es weitere Durchsuchungen in Berlin, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wie die Karlsruher Behörde mitteilte.

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