Handelsflotte

Reeder: Freies Geleit für mehr als 60 Schiffe in der Ukraine

Reeder: Freies Geleit für mehr als 60 Schiffe in der Ukraine

Reeder: Freies Geleit für mehr als 60 Schiffe in der Ukraine

dpa
Hamburg
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Fünf Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sitzen nach Schätzung des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) noch immer mindestens 60 Schiffe der internationalen Handelsflotte in Häfen an der ukrainischen Küste fest. Darunter seien auch mehrere Schiffe deutscher Reedereien, teilte der VDR am Mittwoch in Hamburg mit. Die Versorgung der Besatzungen mit Lebensmitteln werde zunehmend schwieriger. «Wir fordern, dass diese Schiffe die Häfen so schnell wie möglich ohne Gefahr eines Angriffs verlassen dürfen», sagte die VDR-Präsidentin Gaby Bornheim. «Die Schiffe müssen freies Geleit bekommen, damit sie mit ihren Crews unbeschadet aus der Kriegszone fahren können.»

Die Weltschifffahrtsorganisation IMO hatte bereits vor knapp drei Wochen einen «blauen» Seekorridor gefordert, damit Handelsschiffe und ihre Besatzungen das ukrainische Kriegsgebiet verlassen können. IMO-Generalsekretär Kitack Lim habe sich bereits verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um den Korridor in Zusammenarbeit mit den betroffenen Parteien zu verwirklichen, hieß es nach einer Entschließung des IMO-Rates. Die IMO mit Sitz in London ist eine Sonderorganisation der UN. Im Rat der IMO sind 40 der 174 IMO-Mitgliedsländer vertreten, darunter auch Russland und China sowie Deutschland und andere bedeutende Schifffahrtsnationen.

Der Reederverband forderte vor allem Russland dazu auf, diese von der IMO vorgeschlagenen «blauen Korridore» zu ermöglichen: «Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass - neben der ukrainischen Bevölkerung - mehr als 1000 Seeleute an Bord von Handelsschiffen in der Kriegsregion um ihr Leben fürchten müssen», sagte Bornheim. «Schiffe und ihre Crews dürfen nicht zum Faustpfand in diesem Angriffskrieg werden.» Bei einer Ausfahrt der in ukrainischen Häfen festliegenden Handelsschiffe drohen laut VDR «aktuell erhebliche Gefahren, etwa durch Minen und möglichen Beschuss durch vor der ukrainischen Küste liegende Kriegsschiffe».

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