Bericht der Barmer

Rekordkrankenstand in der Altenpflege im Norden

Rekordkrankenstand in der Altenpflege im Norden

Rekordkrankenstand in der Altenpflege im Norden

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Ein Mitarbeiter einer Arztpraxis notiert etwas auf einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Der Krankenstand bei Altenpflegekräften in Schleswig-Holstein hat nach Angaben der Krankenkasse Barmer einen neuen Rekordwert erreicht. Sie waren im vergangenen Jahr durchschnittlich an 39,3 Tagen arbeitsunfähig erkrankt, wie die Barmer am Freitag mitteilte. Das entspreche einem Anstieg zum Vorjahr um rund 30 Prozent. Die Zahl lag den Angaben zufolge um rund 60 Prozent über dem Durchschnitt aller Arbeitnehmer.

«Die Zahlen machen deutlich, welch hoher gesundheitlicher Belastung die Beschäftigten in Schleswig-Holsteins Altenpflege ausgesetzt sind, sowohl körperlich als auch seelisch», kommentierte der Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt.

Die Barmer hat für die Zahlen auf Daten ihrer Versicherten zurückgeggriffen, die sie auf das Bundesland hochgerechnet hat.

«Die Pflegekräfte brauchen strukturelle Veränderungen in ihrer Arbeitswelt sowie einen weiteren Ausbau der Digitalisierung.» Hauptursache für den hohen Krankenstand waren der Barmer zufolge Muskel-Skelett-Erkrankungen, häufig in der Form von Rückenleiden. «Hohe Krankenstände können zum Teufelskreis werden, wenn sich die Arbeitslast in krankheitsbedingt verkleinerten Teams auf immer weniger Schultern verteilt», äußerte Hillebrandt. «Die dann entstehenden Überlastungen können zu weiteren, längeren Arbeitsunfähigkeiten führen.»

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