Arbeitsmarkt

Seit zwei Jahren mehr als 80.000 Arbeitslose in Hamburg

Seit zwei Jahren mehr als 80.000 Arbeitslose in Hamburg

Seit zwei Jahren mehr als 80.000 Arbeitslose in Hamburg

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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"Agentur für Arbeit" hängt über dem Eingang der Bundesagentur. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Die Beschäftigung in Hamburg steigt und steigt. Aber die Arbeitslosigkeit geht parallel nicht zurück. Für die Arbeitsagentur hat das einen ganz bestimmten Grund.

Die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg liegt zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder über der Marke von 80.000. «Die schwache Konjunktur in Deutschland hat Hamburg seit vielen Monaten im Griff und sorgt dafür, dass die Arbeitslosigkeit seit Beginn des Jahres auf hohem Niveau verbleibt», sagte der Chef der Hamburger Arbeitsagentur, Sönke Fock, am Dienstag. «Auch wenn wir wissen, dass die sommerliche Ferien- und Urlaubszeit die Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen aktuell nochmals in die Höhe treibt, holen wir die übliche, aber ausgebliebene Frühjahrsbelebung des laufenden Jahres am hiesigen Arbeitsmarkt nicht auf.»

Insgesamt waren nach den neuesten Daten der Arbeitsagentur im Juli 81.999 Hamburgerinnen und Hamburger arbeitslos gemeldet, 2542 mehr als im Juni und 5090 mehr als im Juli 2022. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,5 Prozent, nach 7,3 Prozent im Vormonat und 7,1 Prozent vor einem Jahr. Wie in den vergangenen Jahren auch sei der Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn der Urlaubszeit auch in diesem Jahr absehbar und in dieser Höhe zu erwarten gewesen, sagte Fock. Die Arbeitslosenstatistik bezieht sich laut Arbeitsagentur auf Daten, die bis zum 12. Juli erhoben wurden.

Auf diesem Niveau lag die Arbeitslosigkeit in der Hansestadt zuletzt inmitten der Coronapandemie im Juli 2021 (82.023 arbeitslose Frauen und Männer bei einer Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent). Damals waren allerdings noch nicht Geflüchtete aus der Ukraine in der Arbeitslosenstatistik enthalten; sie werden erst seit Juni 2022 erfasst. Dies machte Fock denn auch zum überwiegenden Teil als Grund für das im Jahresvergleich höhere Niveau aus. Die durchschnittlich monatliche Arbeitslosigkeit in Hamburg sei durch diesen Effekt um 5473 Personen gestiegen.

Parallel zum Anstieg der Arbeitslosigkeit steigt auch die Beschäftigung in der Hansestadt weiter an, und zwar in den ersten fünf Monaten 2023 um rund 6000 auf mehr als 1,06 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. «Offensichtlich ist es also, dass national und international agierende Unternehmen ihre freien Stellen überregional anbieten und mit entsprechenden mobilen internationalen Fach- und Führungskräften besetzen», sagte Fock. Hamburgerinnen und Hamburger «profitieren von dem Beschäftigungsaufwuchs folglich nicht eins zu eins, um diese anspruchsvollen Jobs zu besetzen».

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