Schleswig-Holstein & Hamburg
Senatorin: Präsenz-Studium soll Normalfall werden
Senatorin: Präsenz-Studium soll Normalfall werden
Senatorin: Präsenz-Studium soll Normalfall werden
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Wegen der Corona-Pandemie haben Studierende in Hamburg drei Semester lang fast nur digital Vorlesungen und Seminare verfolgen können. Inzwischen ist ein Großteil geimpft. Die Hochschulen wollen deshalb wieder öffnen. Einige Vorsichtsmaßnahmen bleiben aber.
Der Präsenzbetrieb an Hamburger Hochschulen soll nach Worten von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) zum Start des Wintersemesters wieder der Normalfall werden. Nach drei weitgehend digitalen Semestern sei es nun gelungen, ein gutes Konzept für die Rückkehr in die Hochschulen zu erarbeiten, sagte die Politikerin am Freitag. «Das wird möglich durch den Impffortschritt.» Die Impfbereitschaft sei bei den Studierenden sehr hoch. Es solle in den kommenden Wochen zahlreiche weitere Impfangebote in den Hochschulen geben.
Die Hochschulen starten zu unterschiedlichen Terminen im September und Oktober. «3G ist das Maß aller Dinge», betonte Fegebank. Das bedeutet, die Studierenden müssen geimpft, genesen oder getestet sein, wenn sie eine Veranstaltung besuchen wollen. Digitale Alternativen, etwa bei besonders großen Vorlesungen, sowie Hybridformate sollen aber weiterhin möglich sein.
«Ein lebendiger Campus besteht aus Begegnungen, Treffen und Kontakten und geht weit über die bloße Lehre hinaus», sagte Fegebank. «Ich bin sehr froh, dass diese Lebendigkeit nun endlich wieder zurückkehren kann.» Gerade für Erstsemester und internationale Studierende sei die Zeit der Lehre per Bildschirm schwer gewesen.
In Lehrräumen, Bibliotheken und Archiven wird die Regel von 1,5 Metern Abstand gestrichen - die Maskenpflicht bleibt laut Wissenschaftsbehörde bestehen. Hochschulen können je nach Räumlichkeit zusätzlich Teilnehmer-Höchstgrenzen einführen. «Bei schriftlichen Prüfungen entfällt die Maskenpflicht bei Wahrung des Abstandsgebotes nach Einnahme der Sitzplätze», erklärte Fegebank. Im Detail kann sich die Ausgestaltung der Hygienekonzepte an den Hochschulen unterscheiden.
«Die Rückkehr zur Präsenz-Lehre ist ein wichtiger Schritt, die schwerwiegenden Folgen der Pandemie für Studierende abzumildern», sagte Leo Schneider von der Landesastenkonferenz (LAK), dem Zusammenschluss der Hamburger Studierendenvertretungen. Die zurückliegenden Monate seien für die mehr als 110.000 Hamburger Studierenden finanziell und psychisch belastend gewesen. Um herauszufinden, wie hoch die Impfquote unter den Hamburger Studierenden aktuell sei, werde es in den nächsten Tagen eine große Online-Umfrage der LAK geben.
«Angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante muss für eine sichere Präsenz gesorgt werden», forderte der Studierendenvertreter. Es solle weniger darauf ankommen, Hörsäle sofort wieder zu füllen. Stattdessen müsse das Augenmerk auf die Durchführung von kleineren Arbeitsgemeinschaften und Seminaren gelegt werden.