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SPD-Fraktion: Landeseigene Wohnungsgesellschaft prüfen

SPD-Fraktion: Landeseigene Wohnungsgesellschaft prüfen

SPD-Fraktion: Landeseigene Wohnungsgesellschaft prüfen

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Özlem Ünsal (SPD) schaut in die Kamera. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild

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Eine landeseigene Wohnungsgesellschaft könnte aus Sicht der SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag einen Beitrag gegen Wohnungsmangel und Mietsteigerungen leisten. Die Gründung eines solchen Unternehmens sollte geprüft werden, sagte die baupolitische Sprecherin der Fraktion, Özlem Ünsal, am Montag mit Blick auf die Landesregierung. Die aktuellen Zahlen zeigten, dass es keine Entspannung beim Mietpreisanstieg gebe.

Die Neuvertragsmieten legten 2020 mit durchschnittlich 2,9 Prozent weniger zu als im Jahr zuvor mit 4,9 Prozent. Neu vermietete Wohnungen kosteten im Schnitt 8,18 Euro pro Quadratmeter, wie aus dem kürzlich veröffentlichen Mietenmonitoring der Investitionsbank hervorgeht. «Da gibt es nichts zu feiern», sagte Ünsal. Löhne, Gehälter und Renten hielten mit der Mietenentwicklung nicht Schritt.

Die Diskussion um Einschränkungen beim Bau von Einfamilienhäusern nannte die Landtagsabgeordnete populistisch. Zum sozialdemokratischen Aufstiegsversprechen gehöre für sie auch die Möglichkeit, sich ein Eigenheim zu bauen. Um die Wohnungsnot zu bekämpfen, sei ein Mix aller Möglichkeiten notwendig. Die Möglichkeiten des Mietkaufs von Wohnungen sollten stärker genutzt werden. Dabei kann ein Mieter langfristig über die Mietzahlung zum Eigentümer werden.

Nach Ansicht des Präsidenten des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner, bringe die Gründung einer landeseigenen Wohnungsgesellschaft kurz- und mittelfristig nichts. Es würde mindestens fünf Jahre dauern, bis eine ausreichende Zahl bezahlbarer Wohnungen gebaut wäre. Diese würden aber jetzt gebraucht. «Außerdem steht eine derartige Gesellschaft vor den gleichen Problemen wie die bereits am Wohnungsmarkt agierenden Unternehmen: zu hohe Baukosten und zu teure Grundstücke.» Nicht zuletzt sei die Gründung einer landeseigenen Wohnungsgesellschaft sehr teuer.

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