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SPD gewinnt in Hamburg, CDU stürzt ab

SPD gewinnt in Hamburg, CDU stürzt ab

SPD gewinnt in Hamburg, CDU stürzt ab

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Bei der Bundestagswahl stürzt die Union auf ein Rekordtief, die SPD legt zu. Doch regieren wollen beide. Ginge es nur nach den Hamburger Ergebnissen, wäre eine rot-grüne Mehrheit sicher.

Die SPD ist bei der Bundestagswahl in Hamburg mit Abstand stärkste Kraft geworden. Laut dem von Landeswahlleiter Oliver Rudolf am Sonntagabend verkündeten vorläufigen Endergebnis kam sie auf 29,7 Prozent. Auf Platz zwei landeten die Grünen mit deutlichen Zugewinnen und 24,9 Prozent. Die CDU stürzte auf 15,5 Prozent ab und erzielte ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Hamburg. Auf die FDP entfielen 11,4, auf die Linke 6,7 und auf die AfD 5,0 Prozent. Von den sechs Direktmandaten der Stadt gingen vier an die SPD, erstmals konnten die Grünen zwei für sich verbuchen. Die Wahlbeteiligung stieg von zuletzt 76 auf 77,8 Prozent.

In Eimsbüttel setzte sich der langjährige Justizsenator Till Steffen (Grüne) bei den Erststimmen knapp gegen den SPD-Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen, durch, der das Direktmandat seit 2013 gehalten hatte. Er zog nun über die Liste erneut in den Bundestag ein. In Altona nahm die ehemalige Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Linda Heitmann dem SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Bartke das Direktmandat ab.

Die vier anderen Direktmandate gingen an die SPD-Kandidaten Aydan Özoğuz (Wandsbek), Falko Droßmann (Mitte), Dorothee Martin (Nord) und Metin Hakverdi (Bergedorf-Harburg).

Auch im neuen Bundestag ist Hamburg wieder mit 16 Abgeordneten vertreten: Neu dabei sind neben Steffen, Heitmann und dem bisherigen Leiter des Bezirksamts Mitte, Droßmann, auch die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Beck und Emilia Fester von der Grünen Jugend sowie Franziska Hoppermann von der CDU. Ebenso dabei sind der FDP-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Michael Kruse und die Nummer zwei der Landesliste, die frühere Juli-Vorsitzende Ria Schröder.

CDU-Landeschef Christoph Ploß löste als Spitzenkandidat erneut das Ticket nach Berlin. 2017 hatte er in Nord noch das Direktmandat geholt. Auch Christoph de Vries zog über die Liste der CDU erneut in den Bundestag ein, ebenso wie Linken-Spitzenkandidatin Zaklin Nastić und Bernd Baumann von der AfD.

Im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren verbesserte die SPD ihr Hamburger Ergebnis unter Kanzlerkandidat und Ex-Bürgermeister Olaf Scholz um 6,2 Punkte. Die Grünen legten um 11 Punkte zu und die FDP um 0,6 Punkte. Die CDU verbuchte ein Minus von 11,7, die Linke verschlechterte sich um 5,5 Punkte. Die AfD fuhr ein Minus von 2,8 Punkten ein.

Der Anteil der Briefwähler stieg Rudolf zufolge auch pandemiebedingt auf einen neuen Rekord von 51,3 Prozent. 2017 hatte er noch bei 37 Prozent gelegen.

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