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SSW-Abgeordneter ist gegen allgemeine Corona-Impfpflicht

SSW-Abgeordneter ist gegen allgemeine Corona-Impfpflicht

SSW-Abgeordneter ist gegen allgemeine Corona-Impfpflicht

dpa
Flensburg (dpa/lno) -
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Stefan Seidler (SSW). Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild

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Der fraktionslose SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler lehnt eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab. «Das große Thema, und da wurde ich auch gleich in eine große Gewissensfrage hineingeworfen, ist Corona und die Impfpflicht», sagte der Vertreter der Partei der dänischen und friesischen Minderheit, Seidler der Deutschen Presse-Agentur. Er habe für sich selbst von seiner nordisch-humanistischen Perspektive her entschieden, gegen eine generelle Impfpflicht zu sein.

«Ich bin aber für alle die Maßnahmen, die wir derzeit ergreifen können temporär.» Dazu gehöre auch die 2G-plus-Regel, bei der man geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen muss. «Ich habe auch dafür gestimmt, ob man für bestimmt Gruppen eine Impfpflicht durchsetzt, gerade in den Bereichen, wo man es mit Schwachen und Hilfsbedürftigen zu tun hat.»

Der Südschleswigsche Wählerverband ist 2021 erstmals seit mehr als 60 Jahren wieder bei einer Bundestagswahl angetreten und hat gleich ein Mandat errungen. Die Fünf-Prozent-Hürde gilt für den SSW als Partei einer nationalen Minderheit nicht. 1949 hatte Hermann Clausen als bislang einziger Abgeordneter für eine Legislaturperiode den Einzug ins nationale Parlament geschafft. 1961 beschloss die Partei dann, nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. Erst vor der Wahl 2021 wurde diese Vereinbarung revidiert.

Vier Monate nach der Wahl und drei Monaten nach der konstituierenden Sitzung ist vieles in Berlin für Seidler noch neu. «Für mich ist nach 100 Tagen immer noch die Zeit, dass alles das erste Mal ist.» Einige erste Male, wie die erste Rede im Bundestag oder die erste Anfrage an die Bundesregierung, sind getan. Andere - wie die erste Wohnung in Berlin als Abgeordneter - werden wohl noch warten müssen: «Der Wohnungsmarkt in Berlin ist eine riesige Katastrophe», sagte Seidler.

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