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SSW feiert Einzug in den Bundestag, Seidler: «Wir sind drin»

SSW feiert Einzug in den Bundestag, Seidler: «Wir sind drin»

SSW feiert Einzug in den Bundestag, Seidler: «Wir sind drin»

dpa
Flensburg
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Stefan Seidler, Bewerber für Listenplatz 1 des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW), feiert. Foto: Axel Heimken/dpa

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Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) hat am späten Sonntagabend die wahrscheinliche Rückkehr in den Bundestag nach mehreren Jahrzehnten gefeiert. Die von der Fünf-Prozent-Hürde befreite Minderheitenpartei aus Schleswig-Holstein stellt Hochrechnungen zufolge künftig einen Abgeordneten in Berlin. «Das ist eine Riesensensation für unsere kleine, aber fantastisch tolle Partei», sagte Spitzenkandidat Stefan Seidler, der künftig als fraktionsloser Abgeordneter im Bundestag sitzen will. «Das ist der reine Wahnsinn. Wir sind drin. Ein Mandat. Es muss jetzt auch mit ganz wilden Dingen zu gehen, wenn es nicht klappt.»

Ob der SSW tatsächlich ins nationale Parlament einziehen wird, wird voraussichtlich erst am frühen Montagmorgen feststehen. Die Partei der dänischen Minderheit und der nationalen Friesen hatte zum ersten Mal seit 60 Jahren wieder an einer Bundestagswahl teilgenommen. Die Fünf-Prozent-Hürde gilt für sie als Partei einer nationalen Minderheit nicht. Sie musste nur so viele Stimmen gewinnen, dass ihr nach dem Berechnungsverfahren ein Sitz zusteht.

Für den SSW wäre dies eine Rückkehr nach sehr langer Zeit. 1949 schaffte Hermann Clausen als bislang einziger Abgeordneter für eine Legislaturperiode den Einzug ins nationale Parlament. 1961 beschloss die Partei dann, nicht mehr für das Bundesparlament anzutreten. Seitdem wurde ein Comeback regelmäßig diskutiert, jedoch stets mehrheitlich abgelehnt. Im September 2020 stimmte ein Parteitag dann mehrheitlich dafür.

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