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St. Pauli: DFB soll sich mehr gegen Homophobie einsetzen

St. Pauli: DFB soll sich mehr gegen Homophobie einsetzen

St. Pauli: DFB soll sich mehr gegen Homophobie einsetzen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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St. Paulis Präsident Oke Göttlich mit Mund-Nasen-Schutz. Foto: Selim Sudheimer/dpa/Archivbild

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FC St. Paulis Präsident Oke Göttlich hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgefordert, sich auch auf internationaler Ebene für Strafen bei homophobem Verhalten einzusetzen. In einem etwas mehr als anderthalb Minuten langen Video sprach der Chef des Zweiliga-Clubs aus Hamburg dabei konkret die DFB-Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters an.

«Ich erhoffe mir auch ganz deutlich von unseren deutschen Vertreterinnen und Vertretern (...) in der UEFA und auch in der FIFA, wo ja auch Neuwahlen anstehen, also von Herrn Koch und Herrn Peters, unbedingt eine Aktion, dass homophobe Äußerungen auch auf Weltverbands- und auch auf europäischer Verbandsebene sanktioniert werden», sagte er. «Und das wäre im Sinne, diese Debatte weiterzutragen.»

Er gab dem ehemaligen Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm recht, der in seinem Buch «Das Spiel» homosexuelle Spieler vor den Gefahren eines Coming-outs noch während der aktiven Karriere gewarnt hatte. «Ich möchte, dass diese Debatte endlich zeitgemäß geführt wird, wir über Diversität nicht mehr sprechen müssen in unserer Gesellschaft», sagte Göttlich. Er endet mit den Worten: «Wir sind hier, beim FC St. Pauli, gerne ein sicherer Hafen für Liebende aus aller Welt und aller Couleur.»

Es möge Städte und Vereine geben, wo ein Coming-out eher möglich sei als anderswo, schreibt Lahm in seinem Buch, aus dem die «Bild»-Zeitung (Mittwoch) vorab zitiert hatte. Dabei nannte der einstige Bayern-Kapitän neben Berlin und Freiburg auch den FC St. Pauli als positive Beispiele.

Neben den Aussagen von Lahm hatte in dieser Woche ein Appell für Aufsehen gesorgt, mit dem mehr als 800 deutschen Fußballer und Fußballerinnen homosexuellen Spielern ihre Solidarität zugesichert hatten. «Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls notwendig, auch gegen Anfeindungen verteidigen. Denn ihr tut das Richtige, und wir sind auf eurer Seite», hieß es in dem Solidaritätsschreiben, das das Magazin «11 Freunde» in seiner jüngsten Ausgabe veröffentlichte.

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