Konjunktur

Stimmung in Nord-Wirtschaft weiter verschlechtert

Stimmung in Nord-Wirtschaft weiter verschlechtert

Stimmung in Nord-Wirtschaft weiter verschlechtert

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Der Präsident der IHK Schleswig-Holstein und Präses der IHK Lübeck, Hagen Goldbeck. Foto: Felix König/IHK Lübeck/dpa/Archivbild

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Die Stimmung in der schleswig-holsteinischen Wirtschaft hat sich weiter verschlechtert. Der Konjunkturklimaindex der Industrie- und Handelskammern sank im zweiten Quartal von 86,5 auf 84,7 Punkte und liegt damit weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 110,4 Punkten. Maximal möglich sind 200. «Auf Energieknappheit, Lieferengpässe und enorme Preisanstiege reagieren die Betriebe mit der Weitergabe der gestiegenen Preise und einer erhöhten Lagerhaltung - und verstärken damit das inflationäre Geschehen weiter», heißt es in der IHK-Mitteilung. An der Umfrage beteiligten sich 814 von rund 3000 angeschriebenen Betrieben.

«Der Blick in die Zukunft bleibt sorgenvoll», kommentierte der Präsident der IHK Schleswig-Holstein, Hagen Goldbeck. Energie und Rohstoffe seien schon knapp und es werde befürchtet, dass sich dies noch verschärft. «Umso wichtiger ist es, jetzt schnell und verlässlich Klarheit zu schaffen, wer wann mit Einschränkungen seiner Energieversorgung und damit seiner Produktion zu rechnen hat, die Planungs- und Genehmigungsverfahren schnell und merklich zu beschleunigen - und bis dahin alle verfügbaren Potenziale zur Energieerzeugung zu nutzen.»

Die Unternehmen seien besonders bei der Energieversorgung verunsichert, gab die IHK an. Dies gelte für Industrie, Baubranche, Handel und Dienstleistung gleichermaßen. «Der Handel blickt außerdem mit Sorge auf das Konsumklima, das sich infolge der Inflation ebenfalls stark eingetrübt hat», analysierte Goldbeck. Den Betrieben machten auch Personalengpässe zu schaffen. Diese wirkten sich vor allem negativ auf die Erwartungen und Preise der Verkehrsbranche aus.

15 Prozent der Unternehmen rechnen mit steigenden, 68 Prozent mit gleichbleibenden Beschäftigungszahlen. Fast die Hälfte will das Investitionsniveau halten, 27 Prozent zulegen. 89 Prozent berichten von Schwierigkeiten bei der Lieferung benötigter Produkte.

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