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Studie: Immobilien in Schleswig-Holstein teurer geworden

Studie: Immobilien in Schleswig-Holstein teurer geworden

Studie: Immobilien in Schleswig-Holstein teurer geworden

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Blick auf die Fassaden von Wohnhäusern. Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

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Der Kauf von Wohnraum wird in Schleswig-Holstein von Jahr zu Jahr teurer. Ausnahme davon ist in diesem Jahr lediglich der Hamburger Speckgürtel.

Der Erwerb von Wohnraum in Schleswig-Holstein ist deutlich teurer geworden. Spitzenreiter in Sachen Quadratmeterpreis für Bestandshäuser sei Kampen auf Sylt mit 28 671 Euro, teilte die Landesbausparkasse (LBS) am Dienstag mit. Schlusslicht bilde demnach Galmsbüll (Kreis Nordfriesland) mit 2019 Euro pro Quadratmeter. Traditionell belegen Immobilien am Timmendorfer Strand Platz eins der teuersten Ostsee-Standorte. Neben Sylt sind auch die Ausweich-Inseln Föhr und Amrum wieder mit an der Spitze.

Die durchschnittlichen Angebotspreise stiegen der LBS zufolge im Vergleich zu 2020 je nach Art des Objektes zwischen rund 15 bis zu rund 105 Prozent. «Wohnen in Schleswig-Holstein ist in den letzten zwei Jahren deutlich teurer geworden», sagte der Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH, Wolfgang Ullrich.

Aber nicht nur in beliebten Ferienorten seien die Preise seit 2020 in die Höhe geschossen, auch in der Landeshauptstadt Kiel könne eine Preissteigerung um bis zu 37,7 Prozent verzeichnet werden. Käufer müssen hier durchschnittlich zwischen 3292 Euro pro Quadratmeter für Häuser und 3662 Euro pro Quadratmeter für Wohnungen einplanen, teilte die LBS weiter mit.

Gerade im Hinblick auf einen Altersruhesitz oder ein Ferienhaus seien immer noch viele Menschen bereit, auch Immobilien in hochpreisigen Lagen zu kaufen. Eine größere Nachfrage gebe es in den bezahlbaren Randgebieten, sagte Ullrich weiter: «Menschen gehen dahin, wo es günstiger ist». Man könne einen klaren Überlappungseffekt erkennen, die Menschen seien immer mehr bereit, für günstigeren Wohnraum ein paar Kilometer zur Arbeit oder ans Meer zurückzulegen.

Ullrich begründet jenes mit steigenden Lebenshaltungskosten und zahlreichen Modernisierungsvorhaben, die im Zuge des Klimaschutzzieles 2045 auf Käufer zukommen werden. «Neben Lage und Infrastruktur wird die Höhe des Investitionsaufwandes zukünftig beim Kauf gebrauchter Immobilien ein entscheidender Faktor», meinte er.

Eine Ausnahme bilde der Speckgürtel von Hamburg. In Ahrensburg, Reinbek, Wedel, Norderstedt, Kaltenkirchen und Geesthacht seien im vergangenen Halbjahr erstmals leichte Preisrückgänge verzeichnet worden, teilte die LBS weiter mit. Jenes beziehe sich allerdings nur auf Bestandshäuser, Bestandswohnungen folgen auch in diesen Gebieten dem Aufwärtstrend. Die Rückgänge in einzelnen Orten von minus 0,2 bis zu minus 2,6 Prozent seien eine erste Reaktion auf die schwierigeren Bedingungen bei Baufinanzierungen. Dort sind die Zinsen seit Jahresbeginn kräftig gestiegen.

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