Ukraine-Krieg

Tausende Hamburger demonstrieren für Frieden

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dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Friedensdemonstrationen zu Wasser und an Land. In Hamburg protestieren mehrere Tausend Menschen am Sonntag gegen den Krieg in der Ukraine. Sie haben Forderungen.

Erneut haben mehrere Tausend Menschen in Hamburg gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine demonstriert. Die Jugendorganisationen von CDU, SPD, FDP und Grünen sowie der Landesjugendring, die Klimabewegung Fridays for Future und die ukrainische Diaspora hatten für Sonntag zu einer Kundgebung auf dem Jungfernstieg aufgerufen. Die Veranstalter gingen von mehr als 5000 Teilnehmern aus. Die Polizei schätzte die Zahl zu Beginn der Veranstaltung auf etwa 3000. Alles laufe friedlich, sagte ein Polizeisprecher.

Die Kundgebung stand nach Angaben des Vereins «Feine Ukraine - Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit» unter dem Motto «Frieden in der Ukraine & Sicherheit in Europa». Auf Plakaten war zu lesen «STOP AggRussia», «Nato help finally» oder «Russe sag Nein zum Krieg». Demonstranten forderten mit Plakaten auch die Einrichtung einer Flugverbotszone. Die Demo richtete sich gegen die Gefährdung der atomaren Infrastruktur durch russische Angriffe und sollte auch auf die Bedeutung der Ukraine für die Welternährung hinweisen.

Auf dem Wasser protestierten Ruderer von acht Vereinen gegen den Krieg. «Daran haben 220 Ruderer mit 40 Booten teilgenommen», sagte Organisator Gert-Rüdiger Wüstney vom Ruder-Club Favorite Hammonia der Deutschen Presse-Agentur. Die Teilnehmer gedachten auf der Außenalster mit einer Schweigeminute in Sichtweite des Generalkonsulats der Ukraine der Opfer des Krieges.

«Das war sehr emotional», sagte Wüstney. Rund anderthalb Stunden dauerte der Friedens-Bootskorso. Dabei wurden nach Angaben von Wüstney auch 2500 Euro an Spenden gesammelt. Das Geld soll 18 geflüchteten jungen ukrainischen Ruderinnen und Ruderern zu Gute kommen.

Russische Truppen waren auf Befehl von Präsident Wladimir Putin am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Seither wurden Tausende Menschen getötet, rund drei Millionen Ukrainer sind aus ihrem Land geflohen.

Unterdessen soll in Hamburg-Mitte in den kommenden Tagen in einem ehemaligen Hotelgebäude eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine eröffnen. Laut Innenbehörde haben Vorbereitungen in den mehr als 200 Zimmern begonnen. Bis zu 800 Menschen sollen in den Räumen unterkommen können. Vor allem für Familien sei das Gebäude geeignet. «Es stehen auch Räume für soziale Projekte, ehrenamtliches Engagement sowie für Wäscheräume zur Verfügung», hieß es in einer Mitteilung. Das ehemalige Hotel hat demnach 2021 den Betrieb eingestellt und kann zunächst für ein Jahr zur Unterbringung der Geflüchteten genutzt werden.

Bereits vor einer Woche hatten Tausende Demonstranten in der Hansestadt einen sofortigen Stopp des russischen Angriffskriegs gefordert. Veranstalter und Polizei sprachen anschließend übereinstimmend von mindestens 10.000 Teilnehmern.

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