Erstaufführung
Theater: Proteste wegen «ZOV - Der verbotene Bericht»
Theater: Proteste wegen «ZOV - Der verbotene Bericht»
Theater: Proteste wegen «ZOV - Der verbotene Bericht»
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Regisseur Kai Hufnagel hat am Altonaer Theater das Theaterstück «ZOV - Der verbotene Bericht» nach dem Augenzeugenbericht des russischen Fallschirmjägers Pawel Filatjew in deutschsprachiger Erstaufführung herausgebracht. Tobias Dürr verkörpert den Soldaten, der in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zieht - ohne recht zu wissen, warum hier wer eigentlich gegen wen kämpft. Filatjew lebt inzwischen im französischen Exil.
Es werde schon einen Plan geben, äußert er immer wieder, während er von seinen Front-Erlebnissen erzählt, von Kälte, Schlaflosigkeit, Angst. Dürr spielt den Monolog auf einer kargen, dunklen Foyer-Bühne. Er hantiert mit Malerband, baut zwei Tische zusammen, lässt Steine auf Metall treffen. Das Geschehen entsteht im Kopf des Zuschauers. Auch wenn Dürr als Filatjew versichert, gegen den Krieg zu sein - es bleibt große Beklemmung.
Vor dem Theater demonstrierte vor und während der Theaterpremiere eine rund 50-köpfige Gruppe aus Vertreterinnen und Vertretern ukrainischer Initiativen. Sie riefen «Kein ZOV in Hamburg» und «Keine Bühne für die Täter» und bewerteten die Premiere als russische Propaganda.