Ermittlungen

Tod eines Hamburger Polizisten in MV wird erneut untersucht

Tod eines Hamburger Polizisten in MV wird erneut untersucht

Tod eines Hamburger Polizisten in MV wird erneut untersucht

dpa
Schwerin/Hamburg
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Der Tod eines 24-jährigen Polizisten aus Hamburg bei einer Übung im Oktober 2021 in Mecklenburg-Vorpommern wird erneut untersucht. Das im Mai 2022 eingestellte Todesermittlungsverfahren wurde Anfang März auf Weisung der Generalstaatsanwaltschaft MV wieder aufgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Stralsund am Freitag mitteilte. In Betracht komme ein funktionelles Organversagen.

Der 24-Jährige hatte demnach bereits während der Übung Probleme beim Laufen, konnte eine Zwischenübung nicht absolvieren und musste wiederholt von anderen Teilnehmern getragen werden. Während der Übung habe er zeitweise hörbar angestrengt geatmet, habe sich während des Tragens aber immer wieder leicht erholt, so das Ministerium in einer Antwort auf eine Parlamentarische Anfrage der CDU im Landtag. «Befragt, ob er weiterlaufen könne, bejahte der später Verstorbene dies stets und setzte den Lauf fort.»

Das erste Todesermittlungsverfahren hatte laut Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden ergeben. Gegen die Einstellung legten die Eltern Beschwerde ein. Die Familie ist nach einem NDR-Bericht überzeugt, dass der Tod des jungen Mannes vermeidbar gewesen wäre. Der Notarzt sei viel zu spät alarmiert worden.

Der Anwalt der Familie, Mathias Frommann, sagte laut NDR, dass der Polizist laut einem Gutachten aufgrund mangelnder Sauerstoffversorgung mutmaßlich nicht mehr in der Lage gewesen sei, eigenständig über eine Teilnahme an dem Marsch zu entscheiden. Dazu erklärte die Staatsanwaltschaft Stralsund, dass man derzeit davon ausgehe, dass die Teilnahme an der Übung auf der eigenen Entscheidung der Beamten beruhte. Ob er entscheidungsfähig war, sei Gegenstand der noch andauernden Ermittlungen.

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