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TV-Star Redl wünscht sich mehr Bewusstsein für Sprache

TV-Star Redl wünscht sich mehr Bewusstsein für Sprache

TV-Star Redl wünscht sich mehr Bewusstsein für Sprache

dpa
Hamburg
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Die Schauspieler Christian Redl (Gottlieb Meinel, l-r), Nadja Bobyleva (Lydia Burska, liegend) und Schauspieler Oliver Stokowski (Altmann) bei Dreharbeiten. Foto: Thomas Schulze/dpa/Archivbild

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Der Schauspieler Christian Redl (74, «Spreewaldkrimi») nimmt im Alltag einen Verfall der deutschen Sprache wahr. «Wenn ich jungen Leuten zuhöre, kann ich oft nur daraus schließen, dass in der Schule kein Wert darauf gelegt wird, was für eine unglaublich reiche Sprache das Deutsche ist. Ich halte das für ein Zeichen kultureller Verwahrlosung», sagte Redl der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. «Je mehr die Sprache verkümmert, desto mehr verkümmern ja auch die Gedanken. Denn das verkürzte Reden und das Stammeln, das man oft hört, verkürzen das Denken.» Ein komplexer Gedankengang sei mit so einer Sprache gar nicht möglich.

Den Hauptgrund für diesen Trend sieht Redl im Internet mit dem schnellen Tippen in den sozialen Netzwerken. Der Künstler, der mit seinem Kollegen Ulrich Tukur im Herbst wieder auf eine Lesereise mit Gedichten und Balladen geht, wünscht sich hier mehr Initiative vonseiten der Politik und Bildungseinrichtungen. «Man müsste sich darum kümmern. Da ist mächtig viel versäumt worden», sagte er.

An sich selbst beobachte er bereits einen gewissen Kulturpessimismus. «Weil viele überhaupt kein Gefühl dafür zu haben scheinen, was die deutsche Sprache vermag. Ihre Schönheit und ihren Reichtum nicht kennen. Aber sobald man das beklagt, wird man von gewissen Leuten gleich als Nationalist angesehen und in die rechten Ecke gestellt», bedauert der Schauspieler.

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