Rohsilber-Diebstähle

Verteidigung fordert Bewährungsstrafe im Aurubis-Prozess

Verteidigung fordert Bewährungsstrafe im Aurubis-Prozess

Verteidigung fordert Bewährungsstrafe im Aurubis-Prozess

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Blick auf das Werksgelände der Aurubis AG. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Sechs Angeklagte sollen Silber und Gold im Wert von insgesamt elf Millionen Euro gestohlen haben. Nun hofft die Verteidigung am Freitag auf ein Urteil mit Bewährungsstrafen.

Die Verteidigung hat für die sechs Angeklagten im Fall der umfangreichen Rohsilber-Diebstähle beim Hamburger Kupferhersteller Aurubis vor dem Landgericht eine Bewährungsstrafe gefordert. Für fünf der Männer sei eine Strafe zwischen drei Jahren und fünfeinhalb Jahren auf Bewährung verlangt worden, teilte ein Sprecher des Hanseatischen Oberlandesgerichtes am Donnerstag mit. Für den sechsten Angeklagten, dem lediglich Beihilfe zum Diebstahl vorgeworfen wird, hoffe die Verteidigung auf eine Bewährungsstrafe von bis zu einem Jahr.

Die Staatsanwaltschaft habe hingegen für die Angeklagten wegen Diebstahls und Hehlerei in bis zu zwölf Fällen, sowie in Bezug auf einen Mann wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz, Haftstrafen verlangt. Der Angeklagte, dem lediglich Beihilfe vorgeworfen werde, solle zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt werden. Den übrigen fünf Männern erwarten nach Sicht der Anwaltschaft Freiheitsstrafen zwischen fünf und sieben Jahren und neun Monaten.

Die sechs Angeklagten sollen zwischen Februar 2020 und Januar 2021 Zwischen- und Nebenprodukte vom Aurubis-Firmengelände im Stadtteil Veddel abtransportiert haben. Das gestohlene Material soll laut Anklage rund 5000 Kilo Silber und Gold im Wert von insgesamt elf Millionen Euro enthalten haben. Die Beute sollen sie an bislang unbekannte Abnehmer verkauft haben. Ein Großteil des Diebesgutes sei zur Analyse und weiteren Verwendung an metallverarbeitende Betriebe in der türkischen Metropole Istanbul versandt worden, hieß es. Die Angeklagten sollen zum Teil bei Aurubis oder Fremdfirmen, die auf dem Werksgelände tätig waren, gearbeitet haben.

Bereits Mitte Januar hatten vier der sechs Angeklagten vor dem Landgericht Geständnisse abgelegt. Das Urteil soll am Freitag fallen.

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