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Verteidigung wertet Schuss in Heide als fahrlässige Tötung

Verteidigung wertet Schuss in Heide als fahrlässige Tötung

Verteidigung wertet Schuss in Heide als fahrlässige Tötung

dpa
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Der Angeklagte (M) wird zu Beginn des Prozesses von Justizbeamten in den Gerichtssaal des Landgerichts Itzehoe im China Logistic Center gebracht. Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild

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Er soll seine Frau vor den Augen seines Sohnes erschossen haben. Im Mordprozess gegen einen 55 Jahre alten Mann vor dem Landgericht Itzehoe plädiert die Verteidigung auf fahrlässige Tötung.

Im Mordprozess um einen tödlichen Schuss in Heide hat die Verteidigung des Angeklagten am Dienstag auf fahrlässige Tötung plädiert. Dem 55-Jährigen wird vorgeworfen, seine Frau vor den Augen des gemeinsamen Sohnes auf einem Bürgersteig erschossen zu haben. Bereits zuvor sei es zu einer Vergewaltigung in der gemeinsamen Wohnung in Chemnitz gekommen. Der Anwalt des Angeklagten forderte vier Jahre und acht Monate. Der 55-Jährige hatte im Verlauf der Verhandlung sowohl die Vergewaltigung als auch den tödlichen Schuss zugegeben. Der Schuss habe sich aber versehentlich gelöst.

Die Staatsanwaltschaft fordert wegen Vergewaltigung und Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Wahlverteidigerin des Angeklagten hatte keinen Antrag zur Strafe gestellt.

Motiv für den tödlichen Schuss am 31. Oktober 2022 in Heide, wohin die 37 Jahre alte Frau mit ihrem Kind in ein Frauenhaus geflohen war, sei die Anzeige wegen der Vergewaltigung gegen ihren Mann gewesen, hatte Staatsanwältin Maxi Wantzen bei der Verlesung der Anklage gesagt.

Die Tat hatte für besonderes Aufsehen gesorgt, weil sie am helllichten Tag auf einer Straße geschah und der damals 13 Jahre alte Sohn zusehen musste. Neben dem Opfer hielt ein Auto, der Angeklagte stieg aus und schoss unvermittelt aus nächster Nähe auf die Frau. Anschließend ließ sich der Schütze zur Polizei fahren und stellte sich. Die Frau starb wenig später im Krankenhaus.

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