Sternbrücke

Neubau-Gegner mit Baustopp-Antrag gescheitert

Neubau-Gegner mit Baustopp-Antrag gescheitert

Neubau-Gegner mit Baustopp-Antrag gescheitert

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Polizisten sichern Proteste von Menschen gegen den Beginn der Abrissarbeiten an der Hamburger Sternbrücke. Foto: Christian Charisius/dpa

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Der Neubau der Sternbrücke in Altona ist von Anfang an umstritten. Gegen die Pläne der Bahn richten sich mehrere Initiativen. Ein Eilantrag auf Stopp der vorbereitenden Maßnahmen bleibt ohne Erfolg.

Die vorbereitenden Maßnahmen zum umstrittenen Neubau der Sternbrücke in Hamburg-Altona können weitergehen. Ein Eilantrag der Neubau-Gegner um den Umweltverband Prellbock Altona wurde vom Hamburgischen Oberverwaltungsgericht abgelehnt, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte.

Nach Prüfung der erhobenen Einwände sei das Gericht zu dem Schluss gekommen, dass die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss auch im Hauptsacheverfahren voraussichtlich keinen Erfolg haben werde. Demnach müsse den Planungsentscheidungen ein Vorrang vor dem Interesse der Neubau-Gegner an einem sofortigen Baustopp eingeräumt werden.

In seiner Entscheidung zu dem Eilantrag ging das Gericht auf die in der Klage vorgebrachten Einwände ein. So lägen die von den Antragstellern kritisierten Verfahrensfehler nicht vor, insbesondere nicht im Hinblick auf die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Auch hätten die geltend gemachten denkmalschutzrechtlichen Bedenken keinen Erfolg.

Die Deutsche Bahn möchte die fast 100 Jahre alte Brücke, die täglich von mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen passiert wird, durch eine 108 Meter lange und 21 Meter hohe, stützenfreie Stabbogenkonstruktion ersetzen. Der dafür notwendige Feststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamts liegt seit Februar vor.

Die Neubau-Gegner halten die Planungen für überdimensioniert und sprechen von einer «Monster-Brücke». Zudem bedeuteten die Pläne das Aus für mehrere Musikclubs und Szene-Bars im Bereich der alten Sternbrücke.

«Der überdimensionierte Neubau bringt massive Eingriffe in Stadtteil und Stadtbild, verletzt den Denkmalschutz, zerstört neben den bereits gefällten 40 Bäumen 50 weitere Allee-Bäume in der Max-Brauer-Allee und wurde über die Köpfe der Menschen vor Ort hinweg geplant», hieß es in einer Mitteilung von Prellbock zur Klageeinreichung Mitte März.

Mit vorbereitenden Maßnahmen zum Bau der Brücke hat die Bahn bereits begonnen - und unter anderem rund 40 von 86 Bäumen gefällt. Bis Ende Mai sollen fünf Gebäude sowie zwei Anbauten abgerissen werden - auch dazu laufen die Arbeiten bereits. Zwei weitere Gebäude sollen später abgerissen werden.

Mehrere Musikclubs und Gewerbebetriebe sind bereits ausgezogen. Die Kosten für die neue Brücke werden bislang auf rund 125 Millionen Euro taxiert.

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