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Vorfall bei Urteilsverkündung: Angeklagter zurück in JVA

Vorfall bei Urteilsverkündung: Angeklagter zurück in JVA

Vorfall bei Urteilsverkündung: Angeklagter zurück in JVA

dpa
Flensburg
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Außenansicht des Gerichts mit Landgericht und Amtsgericht in Flensburg. Foto: Christian Charisius/dpa

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Bei der Urteilsverkündung gegen einen Mann kommt es zu einem dramatischen Zwischenfall. Er verschluckt Stücke einer Rasierklinge. Nachts wird er zurück aus der Klinik in die JVA verlegt.

Der 24 Jahre alte Mann, der während der Urteilsverkündung wegen Totschlags gegen ihn Stücke einer Rasierklinge geschluckt hat und dann blutend am Boden lag, ist in der Nacht zu Mittwoch vom Krankenhaus zurück ins Gefängnis verlegt worden. Vom Krankenhaus sei mitgeteilt worden, dass eine weitere Behandlung nicht erforderlich sei, teilte ein Sprecher des Landgerichts Flensburg am Mittwoch mit. Im Krankenhaus sei zuvor eine Magenspiegelung bei dem Angeklagten vorgenommen worden. Dabei seien acht Bruchstücke einer Rasierklinge gefunden worden, die entfernt worden seien. Eine Verlegung in die größere Justizvollzugsanstalt nach Lübeck ist aktuell geplant.

Kurz vor dem Vorfall war der Mann wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt worden, weil er im Dezember 2022 in Flensburg seinen 28 Jahre alten Mitbewohner mit einem Stich durch die Schädeldecke getötet hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Bei der Verkündung des Strafmaßes hatte er sich bei dem Dolmetscher erkundigt, ob er wirklich zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden ist, wie das Gericht weiter mitteilte. Nach entsprechender Bestätigung habe er die auf seiner Zunge liegende Klinge gezeigt und - gegebenenfalls nachdem er sie zerbissen hatte – verschluckt. Er habe zu Boden gebracht und dort festgehalten werden müssen. Dabei habe er einen Mitarbeiter der Wachtmeisterei bespuckt und Beleidigungen ausgesprochen.

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