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Vosgerau bei AfD-Veranstaltung im Hamburger Rathaus

Vosgerau bei AfD-Veranstaltung im Hamburger Rathaus

Vosgerau bei AfD-Veranstaltung im Hamburger Rathaus

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ulrich Vosgerau (M), Teilnehmer des Treffens rechter Kreise in Potsdam. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Er war Teilnehmer am Potsdamer Treffen rechtsradikaler Kreise. In Hamburg erläuterte der CDU-Politiker Ulrich Vosgerau nun auf Einladung der AfD seine Sicht der Dinge. Vor Gericht ist er damit bereits weitgehend gescheitert.

Die AfD-Fraktion hat am Donnerstag den CDU-Politiker und Teilnehmer am Potsdamer Treffen rechtsradikaler Kreise, Ulrich Vosgerau, im Hamburger Rathaus empfangen - begleitet von einem großen Polizeiaufgebot zum Schutz der Veranstaltung. Vor mehreren Hundert Gästen schilderte Vosgerau seine Sicht der Dinge, sprach von einem «Medienskandal ohne jede Substanz». Überschrieben war der Abend im Rathaus mit dem Titel «Was passierte in Potsdam wirklich? Ein Teilnehmer berichtet!» 

Im November hatten AfD-Funktionäre in Potsdam an einem Treffen mit dem Taktgeber der rechtsextremen Identitären Bewegung, Martin Sellner, teilgenommen. Dieser stellte nach Recherchen der «Correctiv»-Redaktion seine Ideen dazu vor, wie erreicht werden kann, dass Migranten Deutschland wieder verlassen. Zu den Teilnehmern zählte neben Vosgerau unter anderem auch Roland Hartwig, Berater von AfD-Partei- und Fraktionschefin Alice Weidel.

Aus Sicht der AfD ist die Berichterstattung über das «private Treffen» in weiten Teilen falsch und habe zu einer politisch inszenierten medialen Hetzjagd gegen die AfD geführt. Vosgerau ging gegen die Berichterstattung von «Correctiv» zu dem Treffen bereits juristisch vor, blieb aber vor dem Landgericht Hamburg in zwei von drei Punkten erfolglos. Lediglich in einem Punkt erließ das Gericht eine einstweilige Verfügung gegen «Correctiv». 

Gegen das CDU-Mitglied Vosgerau wird nach Angaben des Berliner CDU-Landesverbands nach seiner Teilnahme an dem Treffen ein Parteiordnungsverfahren geprüft. «Der zuständige Kreisverband ist mit einem solchen noch laufenden Verfahren befasst», sagte der Landesgeschäftsführer Dirk Reitze der Deutsche Presse-Agentur. Vosgerau kündigte in Hamburg an, sich gegen einen möglichen Ausschluss wegen parteischädigenden Verhaltens zur Wehr setzen zu wollen. Er lasse sich nicht ohne Grund aus der Partei werfen.   

Am Rande der Bannmeile rund um das Rathaus versammelten sich am Abend wenige Hundert Demonstranten, um gegen den Auftritt Vosgeraus zu protestieren. Zunächst wollten sich einige Demonstranten auf dem Rathausmarkt selbst versammeln, wurden jedoch von der Polizei des Platzes verwiesen. Ein einzelner Protestierer schaffte es über die Absperrung und gelangte in den Vorraum der Rathausdiele, wo er dann jedoch von Beamten gestoppt wurde.

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