Schleswig-Holstein & Hamburg

Wegen Corona deutlich weniger Lehrverträge im Handwerk

Wegen Corona deutlich weniger Lehrverträge im Handwerk

Wegen Corona deutlich weniger Lehrverträge im Handwerk

dpa
Lübeck/Flensburg (dpa/lno) -
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Ein Auszubildender demonstriert in einer Werkstatt das Gasschweißen. Foto: Sebastian Kahnert/ZB/dpa/Archivbild

Die Handwerkskammern Lübeck und Flensburg haben im vergangenen Jahr 5811 neue Ausbildungsverträge registriert und damit 6,8 Prozent weniger als 2019. «Das Minus ist natürlich ein Rückschlag für das Handwerk», kommentierte am Donnerstag der Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein, Ralf Stamer. «In den Vorjahren ist es uns gelungen, unsere Ausbildungszahlen stabil zu halten und sogar leicht zu steigern. Dieser positive Trend wurde jäh durch Corona gestoppt.»

Unter der Pandemie habe die Berufsorientierung massiv gelitten, erläuterte eine Kammersprecherin. Die Schulen seien lange geschlossen gewesen, viele Veranstaltungen wie Messen und Kontaktbörsen seien ebenso ausgefallen wie Besuche von Betrieben in Schulen. Dadurch sei es sehr schwierig gewesen, vor allem solche Schüler zu einer Ausbildung zu motivieren, die derartige Unterstützung besonders brauchen.

Dank großer Anstrengungen in der Nachwuchsgewinnung sei es aber gelungen, einen noch weiteren Rückgang der Zahl neuer Lehrverträge zu verhindern, sagte Kammerpräsident Stamer. «Wir haben schnell auf die Ausweitung eigener digitaler Aktivitäten und Angebote in der Berufsorientierung gesetzt und konnten so viele Jugendliche und deren Eltern auch in der Krisensituation erreichen.»

Die Entwicklung in den einzelnen Handwerksberufen verlief sehr unterschiedlich. Rückgänge gab es unter anderem bei Kfz-Mechatronikern, Friseuren und Bäckerei-Fachverkäufern. Zimmerer und Tischler legten dagegen leicht zu.

Für das Ausbildungsjahr 2021 sind derzeit rund 1000 freie Lehrstellen in den Börsen der beiden schleswig-holsteinischen Handwerkskammern eingetragen. «Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist groß. Unsere Betriebe möchten ausbilden und das auch und gerade in Corona-Zeiten», sagt Kammerpräsident Stamer.

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