Schleswig-Holstein & Hamburg

Wegen Corona-Regeln deutlich weniger Insolvenzen

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dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Die schleswig-holsteinischen Amtsgerichte haben für das vergangene Jahr über 534 Anträge auf Unternehmensinsolvenz entschieden. Das waren 32 Prozent weniger als 2019, wie das Statistikamt Nord am Dienstag mitteilte. Der starke Rückgang hängt damit zusammen, dass die Insolvenzantragspflicht für einen Teil der Unternehmen seit dem 1. März 2020 wegen der Corona-Krise ausgesetzt war.

Dies gilt für Unternehmen, wenn Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit Folge der Pandemie waren. Inzwischen wurde die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für überschuldete Firmen unter bestimmten Voraussetzungen bis Ende April verlängert.

Mindestens 3223 Arbeitnehmer waren direkt von einer Unternehmensinsolvenz betroffen. Ihren Gläubigern schuldeten die insolventen Unternehmen über 563 Millionen Euro. Damit lag die Zahl der betroffenen Beschäftigten um 22 Prozent und die Summe der voraussichtlichen Forderungen um 65 Prozent unter dem jeweiligen Vorjahreswert. Die insolventen Unternehmen schuldeten ihren Gläubigern durchschnittlich knapp 1,1 Millionen Euro.

Am häufigsten wurden mit 99 Verfahren Insolvenzen für Bau-Unternehmen gemeldet, gefolgt vom Handel mit 78. Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es mit 74 im Kreis Pinneberg.

Bezogen auf 10 000 Unternehmen war die kreisfreie Stadt Neumünster mit 71 Insolvenzen relativ stärksten betroffen, gefolgt von Dithmarschen mit 66. Die Insolvenzquote für alle in Schleswig-Holstein ansässigen Unternehmen betrug 46.

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