Flughafen Hamburg

Wegen Geiselnahme: Passagiere verbringen Nacht im Hotel

Wegen Geiselnahme: Passagiere verbringen Nacht im Hotel

Wegen Geiselnahme: Passagiere verbringen Nacht im Hotel

dpa
Hamburg
Zuletzt aktualisiert um:
DRK-Einsatzkräfte stehen vor dem Hotel Radisson Blu, in dem Passagiere untergebracht wurden. Foto: Stephanie Lettgen/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wegen der Geiselnahme auf dem Hamburger Flughafen haben zahlreiche Passagiere die Nacht in einem Hotel verbracht. «Wir haben hier im Endeffekt 250 Leute untergebracht», sagte Frank Kohlstädt, Leiter der DRK-Station am Flughafen, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Rund 200 Menschen hätten zudem noch Hotelzimmer bekommen. «Im Moment ist das Hauptproblem, dass sie nicht genau wissen, wie es weitergeht.» Die Menschen seien eher aufgeregt gewesen als psychisch belastet.

Auch Jennifer verbrachte die Nacht in dem Hotel, weil Ihr Flug nach München nicht abheben konnte. Das Flugzeug sei zurück in die Parkposition geschoben worden, sagte die 33-Jährige. «Dann haben wir halt gewartet, gewartet, gewartet.» Schließlich hätten Passagiere im Internet von dem Vorfall am Flughafen erfahren, kurz darauf habe der Pilot sich gemeldet. «Irgendwann hieß es dann auch Geiselnahme.» Dann seien im Flieger die Lichter gelöscht worden. Schließlich hätten sie das Flugzeug verlassen. Es sei ein komisches Gefühl gewesen, weil die Passagiere nicht viel wussten. Das Gepäck sei im Flieger geblieben.

Ein anderer Passagier, der im Hotel gestrandet ist, berichtete, dass zum Zeitpunkt seines Eincheckens gegen 20.25 Uhr bereits die Bundespolizei am Schalter gestanden habe. «Die wussten ganz genau, dass zu dem Zeitpunkt der Typ da draußen immer noch ist und haben uns trotzdem mit allen Leuten rausgesetzt, ohne uns irgendwie eine Info zu geben», sagte Johannes Cruse. Im Flieger sei zunächst von einer Verspätung die Rede gewesen, durch Recherche im Netz habe man aber mitbekommen, was los sei. Im Hotel hätten Passagiere zunächst stundenlang auf dem kalten Boden gelegen, nach drei Stunden dann Decken erhalten, sagte der Passagier.

Seit mehr als 14 Stunden hat ein 35 Jahre alter Mann in einem Auto auf dem Vorfeld des Flughafens seine vierjährige Tochter in seiner Gewalt. Er hatte am Samstagabend mit einem Auto ein Tor durchbrochen. Verhandlungen mit dem Geiselnehmer dauern an.

Mehr lesen