Streitfall Wolf

Weiteres Wolfsrudel in Schleswig-Holstein nachgewiesen

Weiteres Wolfsrudel in Schleswig-Holstein nachgewiesen

Weiteres Wolfsrudel in Schleswig-Holstein nachgewiesen

dpa
Langenlehsten
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Ein Pyrenäenberghund soll die Schafherde von Heike Griem vor Wolfsangriffen schützen. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

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Abschießen oder schützen - der Wolf erhitzt noch immer die Gemüter. Naturschutzminister Goldschmidt besucht eine Region im Land, wo gerade ein weiteres Rudel nachgewiesen wurde.

In Schleswig-Holstein ist ein weiteres Wolfsrudel nachgewiesen worden. «Das ist ein schöner Erfolg für den Artenschutz in Schleswig-Holstein», sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Freitag. Bei einem Besuch in einem Waldgebiet bei Langenlehsten im Kreis Herzogtum Lauenburg informierte sich der Minister über die Aufgaben des Wolfsmanagements in Schleswig-Holstein.

Nachgewiesen wurde das Rudel durch Aufnahmen von Wildkameras, die die Elterntiere mit mehreren Welpen zeigen. «Das Besondere an diesem Rudel ist, dass wir es uns gewissermaßen mit unserem Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern teilen», sagte Christina Lerch vom Schleswig-Holsteinischen Umweltministerium.

Jungen sind in MV zur Welt gekommen

«Die Elterntiere leben schon länger in Schleswig-Holstein, doch die Jungen sind in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommers zur Welt gekommen. Deswegen gilt unser östliches Nachbarland als Heimat des Rudels.» In Schleswig-Holstein sind aktuell drei Wolfsrudel nachgewiesen. Sie befinden sich im Sachsenwald im Kreis Herzogtum Lauenburg, im Kreis Segeberg und bei Langenlehsten.

Im Anschluss besuchte der Minister die Haupterwerbsschäferei von Heike Griem. Ihre rund 2.000 Schafe und Ziegen weiden auf den Heideflächen im Wolfsgebiet. Geschützt werden die Tiere dabei durch wolfsabweisende Zäune und elf Pyrenäenberghunde, die die Tiere gegen Wolfsangriffe verteidigen sollen. Dieses Beispiel zeige, dass die Rückkehr des Wolfes mit den Aspekten der Weidewirtschaft in Einklang gebracht werden könne, teilte Goldschmidt mit.

Auch der Direktor des Landesamts für Umwelt, Matthias Hoppe-Kossak, zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Schäferin. «Sie zeigt eindrücklich, wie mit präventivem Herdenschutz die Weidetierhaltung in Koexistenz mit dem großen Beutegreifer Wolf funktionieren kann», sagte er. «Durch ein gut aufgestelltes Wolfsmanagement und Eigeninitiative der Tierhalter ist ein konfliktarmes Zusammenleben von Wolf und Weidetieren möglich.»

 

 

 

 

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