Demonstration

Weniger Zulauf bei extremistischen Corona-Maßnahmengegnern

Weniger Zulauf bei extremistischen Corona-Maßnahmengegnern

Weniger Zulauf bei extremistischen Corona-Maßnahmengegnern

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Seit einer Woche sind auch in Hamburg fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Dennoch rufen Maßnahmen-Gegner aus dem extremistischen Lager weiter zu Demos auf. Doch der Zustrom nimmt laut Verfassungsschutz kontinuierlich ab.

Vor dem Hintergrund des Wegfalls der meisten Corona-Einschränkungen bröckelt auch die Teilnehmerzahl bei den Demos des vom Verfassungsschutz beobachteten Umehr-Vereins in Hamburg. Schon in den vergangenen Wochen sei die Teilnehmerzahl bei den Versammlungen gegen jedwede Corona-Einschränkung kontinuierlich zurückgegangen, sagte der Sprecher des Landesamtes für Verfassungsschutz, Marco Haase, der Deutsche Presse-Agentur. Für Samstag habe der Verein erneut eine Demo an der Kunsthalle angemeldet - mit 3000 Teilnehmern. «Unserer derzeitigen Einschätzung nach ist das deutlich zu hoch gegriffen.»

Hatte der Verein, der in den neuen extremistischen Phänomenbereich «Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staats» eingestuft wird, im Februar noch gut 3500 Demonstranten auf die Straße gebracht, waren es den Angaben zufolge zuletzt nur noch 1500. «Tendenz: abnehmend», sagte Haase.

Die Zahl der Teilnehmer einer Demo mit Umehr-Bezug in Bergedorf schrumpfte den Angaben zufolge sogar auf zuletzt nur noch 40. «Das mag mit Sicherheit auch an der umfangreichen öffentlichen Berichterstattung über den verfassungsfeindlichen Hintergrund des Vereins liegen», sagte Haase.

Das Landesamt hatte Umehr Ende Februar zum Beobachtungsobjekt erklärt. «Die Verfassungsfeindlichkeit des Vereins ergibt sich aus der offen artikulierten Feindschaft gegenüber dem demokratischen Verfassungsstaat», sagte der Sprecher des Landesamtes für Verfassungsschutz. Das Demokratieprinzip werde abgelehnt und eine sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates betrieben, indem von einer «autoritären Tyrannei» gesprochen und zum «Widerstand» aufgerufen werde.

«Niemand hat etwas gegen Versammlungen, jeder darf in unserer Demokratie auch kritisch gegenüber Pandemiemaßnahmen eingestellt sein, ohne sofort zum Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes zu werden», betonte Haase. Wer jedoch bei den Umehr-Demos mitlaufe, «steht Seite an Seite mit Extremisten, mit erklärten Feinden unserer Demokratie».

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