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Wildpark Eekholt: Leitwolf von Bruder tot gebissen

Wildpark Eekholt: Leitwolf von Bruder tot gebissen

Wildpark Eekholt: Leitwolf von Bruder tot gebissen

dpa
Eekholt (dpa/lno) -
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Die Wölfe Alexander (r) und Janosch stehen im Wildpark Eekholt. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild

Fast neun Jahre lang lebten die Wolfsbrüder Alexander und Janosch mehr oder weniger friedlich miteinander im Wildpark Eekholt. Zur Paarungszeit wurde es meist hitziger zwischen den beiden. Nun ist der Machtkampf der beiden Tiere eskaliert.

Im Wildpark Eekholt im Kreis Segeberg ist der Leitwolf des kleinen Rudels von seinem eigenen Bruder tot gebissen worden. Die beiden Tiere hätten - angestachelt durch die aktuelle Paarungszeit - einen seit Jahren schwelenden Machtkampf ausgetragen, sagte Tierpflegeleiter André Rose am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Dabei sei Janosch von Alexander so schwer verletzt worden, das er nun eingeschläfert wurde. Zuvor hatte das «Hamburger Abendblatt» berichtet.

«Rangeleien, Beißereien und Rangkämpfe sind normal beim Wolf. Aber dass ein Tier über Jahre nicht zurücksteckt, das kannten wir nicht.» Die beiden im Mai 2012 in Thüringen geborenen Tiere waren noch im gleichen Jahr nach Schleswig-Holstein umgezogen. Janosch wurde später der Leitwolf des Rudels und Alexander musste sich unterordnen.

Am Tag des Angriffs waren wegen des Lockdowns keine Besucher im Park. Als die Tierpfleger die Kämpfe bemerkten, war es bereits zu spät. Die Wunden von Leitwolf Janosch seien zwar äußerlich, aber innerlich nicht gut verheilt. Am Ende habe sich Janosch immer weiter zurückgezogen, sei schwächer geworden und habe das Essen verweigert. «Wir haben ihm die leckersten Sachen vor die Schnauze geworfen. Du kannst so ein Tier nicht zwangsernähren.» Ende Februar habe das Team entschieden, den todgeweihten Wolf einzuschläfern.

Das Eekholter Rudel bestand bis dahin aus den drei Europäischen Wölfen Mascha, Janosch und Alexander und einem 2020 im Wildpark geborenen, sehr scheuen Jungtier. Der Wildpark überlege nun, ob er demnächst mit männlichen Jungtieren ein neues und größeres Rudel aufbauen will. Seit dem 1. März ist der Wildpark, in dem rund 700 Tiere zu sehen sind, wieder für Besucher geöffnet.

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