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Wochenlang weniger Züge zwischen Kiel und Lübeck

Wochenlang weniger Züge zwischen Kiel und Lübeck

Wochenlang weniger Züge zwischen Kiel und Lübeck

dpa
Lübeck/Kiel (dpa/lno) -
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Eine Anzeige weist auf einen Zugausfall hin. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

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Bahnreisende zwischen Kiel und Lübeck brauchen weiter Geduld. Noch bis Anfang Februar fallen auf der viel befahrenen Strecke Züge aus. Aber die Reiseplanung wird übersichtlicher. Verkehrsminister Madsen fordert eine Reaktion des Unternehmens.

Zwischen Kiel und Lübeck fallen noch wochenlang Züge aus. Von Montag an gilt bis zum 5. Februar ein neuer Ersatzfahrplan, demzufolge an allen Wochentagen zu gleichen Zeiten die Züge nicht fahren. Damit würden Fahrgastwünsche nach mehr Regelmäßigkeit, Einheitlichkeit und Übersichtlichkeit berücksichtigt, gibt der neue Streckenbetreiber erixx Holstein an. Grund für die Ausfälle seien Fahrzeug- und Personalengpässe, auf die das Unternehmen zum 19. Dezember mit der Einführung eines angepassten Betriebskonzepts reagiert habe.

Unzufrieden mit der Situation auf der Strecke ist Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos). «Ich habe die Erwartungshaltung, dass erixx von anderen Orten, aus anderen Regionen Leute holt», sagte Madsen der Deutschen Presse-Agentur. «Sie müssen sich Springer besorgen und alles tun, was möglich ist.» Das Bahnunternehmen stehe unter maximalem Druck.

«Der Grundsatz ist: Was nicht fährt, wird nicht bezahlt», sagte Madsen. Das Unternehmen habe also schon einen starken wirtschaftlichen Anreiz, die Züge wie vereinbart fahren zu lassen. «Strafen bringen uns nicht so richtig weiter.» Jede Übergabe einer Strecke an einen anderen Betreiber beinhaltet eine gewisse Unruhe. «Die grundsätzlichen Personalengpässe werden durch ein extremes Krankheitsbild erschwert.»

Unternehmenssprecherin Kristina Görrissen sagte, für den Ersatzfahrplan habe der Fokus bisher darauf gelegen, die Zugausfälle so gering wie möglich zu halten. In den vergangenen Wochen hätten Fahrgäste aber signalisiert, der aktuelle Fahrplan mit täglich unterschiedlichen Zugausfällen zu verschiedenen Zeiten sei «optimierungsbedürftig». «Wir hoffen, mit unserem neuen einheitlichen und übersichtlichen Ersatzfahrplan einen Schritt in die richtige Richtung für unsere Fahrgäste gemacht zu haben, um ihnen trotz der zahlreichen aktuellen Herausforderungen eine verlässliche Planbarkeit von Reiseverbindungen zu ermöglichen.»

Der RE83 fährt künftig zwischen Kiel und Lübeck im Zwei-Stunden-Takt in beide Richtungen. Wer weiter nach Lüneburg will, muss in Lübeck umsteigen. Zwischen Kiel-Hauptbahnhof und Kiel-Oppendorf fahren Busse statt Züge.

Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide (CDU) bezeichnete den neuen Ersatzfahrplan unter den gegebenen Bedingungen als leichte Verbesserung, weil er für die Fahrgäste zumindest verlässlich und verständlich sei. «Klar ist aber auch, dass erixx die Anlaufprobleme endlich in den Griff bekommen und vor allem die Personalprobleme lösen muss.» Das Ministerium spreche regelmäßig mit der Geschäftsleitung, um den Druck hochzuhalten. «Unser Ziel und unsere Erwartungshaltung ist dabei ganz klar, dass erixx das auf die Schiene bringt, was wir bestellt und vereinbart haben.»

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