Arbeitsmarkt
Zahl der Arbeitslosen wegen Ukraine-Flüchtlinge gestiegen
Zahl der Arbeitslosen wegen Ukraine-Flüchtlinge gestiegen
Zahl der Arbeitslosen wegen Ukraine-Flüchtlinge gestiegen
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Mehr Arbeitslose im Juni in Schleswig-Holstein: Grund ist die Eingliederung Geflüchteter aus der Ukraine in die Grundsicherung. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit weiter ab.
Wegen der Erfassung ukrainischer Flüchtlinge ist die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein im Juni erstmals seit Monaten wieder leicht angestiegen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer nahm im Vergleich zum Mai um 3200 oder 4,2 Prozent auf 78 600 zu, wie die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit am Donnerstag berichtete. Zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 10 600 oder 11,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 5,0 Prozent, nach 4,8 Prozent im Mai und 5,6 Prozent vor einem Jahr.
«Der Anstieg wird hauptsächlich durch den Übergang ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung verursacht», sagte Regionaldirektions-Chefin Margit Haupt-Koopmann. Laut Arbeitsagentur waren im Mai 450 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet, im Juni dann 3700.
«Darüber hinaus bemerken wir aktuell eine sinkende Einstellungsbereitschaft der Betriebe, in der sich auch die gedämpften wirtschaftlichen Erwartungen widerspiegeln», sagte Haupt-Koopmann. Im Juni hätten nicht nur weniger Arbeitslose eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufgenommen als im Mai und im Vorjahreszeitraum. Unternehmen hätten auch weniger sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet.
Allerdings liegt der Personalbedarf laut Regionaldirektion noch über dem Niveau des ersten Halbjahres 2021. Seit Jahresbeginn wurden 34 000 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 3500 mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem der Handel sowie das Gesundheits- und Sozialwesen suchen Mitarbeiter.
Der neue Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) verwies auf Stärken des Arbeitsmarktes im Norden. Vor allem die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei im Juni im Vorjahresvergleich um 16,1 Prozent oder 5664 auf knapp 29 400 Betroffene gesunken. «Die Sicherung von Fach- und Arbeitskräften wird zentrales Anliegen meiner Arbeitsmarktpolitik der nächsten fünf Jahre sein.» Potenziale gebe es bei der Zuwanderung von Fachkräften, der Integration von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie einer höheren Erwerbsquote von Frauen.
Unter den Kreisen wies Stormarn im Juni mit 3,1 Prozent die niedrigste und Dithmarschen mit 5,4 Prozent die höchste Arbeitslosenquote auf. Unter den kreisfreien Städten war die Quote in Flensburg mit 7,4 Prozent am niedrigsten und in Neumünster mit 7,7 Prozent am höchsten. Stichtag für die Erhebung der Daten war der 13. Juni.