Arbeitsmarkt

Zahl der freien Stellen im Gastgewerbe erheblich gestiegen

Zahl der freien Stellen im Gastgewerbe erheblich gestiegen

Zahl der freien Stellen im Gastgewerbe erheblich gestiegen

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Eine Servicekraft räumt die Tische in einem Café ab. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

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Längere Wartezeiten, kleinere Speisekarten, mehr Ruhetage - Gäste spüren auch im Norden Personalmangel. Bei Fachkräften wie Helfern gibt es deutlich mehr offene Stellen als vor einem Jahr. Die Branche schlägt eine Gegenmaßnahme vor.

In der Hochsaison sind in Schleswig-Holstein in Hotels und Gaststätten hunderte Stellen unbesetzt. Besonders dramatisch ist die Lage bei Helfern in der Gastronomie, wie aus Zahlen der Agentur für Arbeit hervorgeht. Hier waren im Juni 845 Stellen nicht besetzt und damit 255 oder gut 43 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat. Bei Fachkräften gab es einen Anstieg um 30 Prozent auf 373.

In der Hotellerie waren im Juni 210 Fachkräfte-Stellen unbesetzt und damit gut 27 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat. Bei Helfern gab es einen Anstieg der freien Stellen um 25,5 Prozent auf 231.

«Die Lage ist in Teilen angespannt», sagte der Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes, Stefan Scholtis, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Im Zusammenhang mit den Folgen der Corona-Pandemie habe viel Personal im Gefühl der Perspektivlosigkeit die Branche verlassen. Aktuell kämen ungewisse Prognosen für den Herbst hinzu. Negativ wirke sich auch der demografische Wandel aus.

Gerade jetzt in den Ferien müssten Betriebe wegen Personalmangels ihre Gäste um Geduld bitten, sagte Scholtis. Ein Teil habe auch einen oder auch einen zweiten Ruhetag eingelegt, Flächen oder das Angebot auf der Speisekarte verringert oder auch besonders aufwendige Gerichte herausgenommen. «Da sind die Kollegen sehr innovativ.»

Scholtis bekräftigte die Forderung aus der Branche, Zugangsgenehmigungen für gastronomisches Personal aus dem Ausland zu erleichtern. Andernfalls drohten die Betriebe Gäste zu verlieren, die aus Enttäuschung über Folgen von Personalmangel nicht wiederkommen. Dies wiederum würde dem Tourismusstandort Schleswig-Holstein schaden.

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