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Zehn sexuelle Belästigungen in Hamburgs Bädern und Saunen

Zehn sexuelle Belästigungen in Hamburgs Bädern und Saunen

Zehn sexuelle Belästigungen in Hamburgs Bädern und Saunen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Menschen schwimmen in einem Freibad. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

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In Hamburgs öffentlichen Bädern und Saunen sind in diesem Jahr bereits zehn sexuelle Belästigungen registriert worden. Mit vier Fällen wurden davon die meisten im Holthusenbad in Eppendorf gemeldet, wie aus einer Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Zwei Fälle gab es im MidSommerland in Harburg und jeweils einen in der Bartholomäus-Therme (Barmbek-Süd), im Parkbad (Volksdorf), im Bille-Bad (Bergedorf) und im Bondenwald (Niendorf). Im vergangenen Jahr wurden laut Senatsantwort insgesamt 16 sexuelle Belästigungen in den städtischen Bäderland-Einrichtungen registriert.

In jedem Fall werde die Polizei verständigt, heißt es in der Senatsantwort. «Ist die Täterin beziehungsweise der Täter ermittelt, wird die Person - gegebenenfalls unter Einbindung der Polizei - umgehend des Hauses verwiesen.» Ein schriftliches Hausverbot folge. Priorität habe die Betreuung und Begleitung der oder des Betroffenen, heißt es. Zuerst hatte der NDR darüber berichtet.

«Die Zahlen, die uns vorliegen, sind nur die Fälle, die tatsächlich gemeldet wurden», sagte die frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Cansu Özdemir. Das Dunkelfeld sei wesentlich höher. Sexualisierte Gewalt und sexuelle Belästigung träfen überwiegend Frauen und Mädchen. Täter seien mehrheitlich Männer.

Özdemir forderte eine offensive Kampagne vom Bäderland, die ein verlässliches Hilfsangebot für Betroffene mache. «Jede Frau und jedes Mädchen hat ein Recht darauf, dass ihre Grenzen respektiert werden - egal ob in der Sauna, auf der Arbeit oder im privaten Raum.» Übergriffe dürften nicht einfach als «typisch männliches Verhalten weggelächelt werden».

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