Schleswig-Holstein & Hamburg

Zweiter Prozess um großen Drogen-Shop: Anklage verlesen

Zweiter Prozess um großen Drogen-Shop: Anklage verlesen

Zweiter Prozess um großen Drogen-Shop: Anklage verlesen

dpa
Gießen
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Der Schriftzug «Landgericht» ist vor dem Gebäude auf einem Schild zu lesen. Foto: Nadine Weigel/dpa/dpa

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In einem zweiten Prozess um den Drogen-Onlineshop «Chemical Revolution» ist am Montag in Gießen die Anklageschrift verlesen worden. Diese umfasse 311 Fälle, teilte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mit. Angeklagt sind fünf Männer. Sie sollen als Mitglieder einer Bande zwischen April 2018 und Februar 2019 für den illegalen Online-Shop tätig gewesen sein. Ermittler hatten das Portal 2019 abgeschaltet und es damals als das bundesweit größte seiner Art bezeichnet. Die Drogen sollen in den Niederlanden beschafft und nach Hamburg transportiert worden sein.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft den Männern bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln, teils in nicht geringer Menge, vor. Die Betäubungsmittel sollen in Hamburg gebunkert, portioniert und - meist in kleineren Mengen - an Kunden versandt worden sein. Die unter Pseudonymen auftretenden Abnehmer bezahlten laut Anklage in der Kryptowährung Bitcoin. Dem Justizsprecher zufolge geht es in dem zweiten Prozess auch um eine weitere Plattform.

Im ersten «Chemical Revolution»-Prozess hatte das Landgericht im vergangenen August bereits sieben Männer, darunter den mutmaßlichen Drahtzieher, zu mehrjährigen, zum Teil noch nicht rechtskräftigen Haftstrafen verurteilt. Dabei war es auch um einen Tatort in Hessen gegangen.

Zu Beginn des Verhandlungstages am Montag kündigte einer der fünf Angeklagten an, sich möglicherweise zur Sache äußern zu wollen. Der Auftakt des Verfahrens hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach kurzfristig wegen Krankheitsfällen verschoben. Das Urteil wird in einigen Monaten erwartet.

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