Am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig sind weniger junge Menschen ehrenamtlich tätig als in der gleichaltrigen Bevölkerung. Allerdings konnte in einer Umfrage der Grund für diese Differenz festgestellt werden: Die schulischen Anforderungen lassen kaum Zeit für das Ehrenamt.

Aus einem Bericht des sozialen Vereins „Center for Frivilligt Socialt Arbejde“, der Untersuchungen zum ehrenamtlichen Engagement in Dänemark durchgeführt hat, geht hervor, dass sich 41 Prozent der Altersgruppe der 16- bis 19-Jährigen ehrenamtlich engagieren.

Die Umfrageergebnisse vom DGN zeigen hingegen, dass sich lediglich 32 Prozent der Schüler ehrenamtlich einsetzen, also neun Prozentpunkte weniger als im Landesdurchschnitt. Die Gründe dafür sind nicht etwa ein fehlendes Engagement von Seiten der Schüler, sondern vielmehr die fehlende Zeit. Häufig wurde dabei vor allem Schulstress als Grund angegeben, denn viele Schüler glauben nicht daran, dass sie sowohl gute schulische Leistungen erbringen als auch eine ehrenamtliche Tätigkeit ausführen können.

„Meine Zeit mit Familie und Freunden ist jetzt schon knapp – auch ohne Ehrenamt“, so die Aussage eines DGN-Schülers, die auch die Gedanken vieler anderer Schüler widerspiegelt. Die Freizeit der Schüler ist durch Lernen, Hausaufgaben und Aufsätze deutlich eingeschränkt, zeigte die Umfrage.

Trotzdem würden viele Schüler sich durchaus gerne engagieren, denn auf die Frage, ob sie sich bei genügend Zeit freiwillig betätigen würden, antworteten 42 Prozent der Schüler mit einem „Ja“. Die Leidenschaft und Motivation unter den Schülern, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, ist also durchaus vorhanden.

Es ist also nicht fehlendes Interesse und fehlende Motivation, die zu dem Unterschied der DGN-Schüler zu den gleichaltrigen Dänen führt, sondern bei vielen der Zeitmangel durch Arbeitsaufwand.

Zitate aus der Umfrage am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig

„Ich arbeite mit jungen Flüchtlingen zusammen. Ich bastle z. B. mit ihnen und versuche, ihnen Sicherheit zu vermitteln.“

„Wenn mich jemand um Hilfe bittet, sage ich nicht Nein.“

„Ich möchte versuchen, Zustände zu verbessern.“

„Es bringt mir Spaß, mit Jugendlichen zu arbeiten und sie für neue Dinge zu motivieren.“

„Um mitzumischen und meine Meinung kundzutun.“

„Weil es Spaß macht  und es sich lohnt.“

„Engagement ist wichtig.“