SMZ 2018 – Anders Denken

Jung – politisch – aktiv?!

Jung – politisch – aktiv?!

Jung – politisch – aktiv?!

Stella Fuglsang-Damgaard Sina, Emma Lohse und Emely Lehmann
Nordschleswig
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Quo vadis Jugend? Foto: Collage: Lana Riedel / Foto: Magnus Oriwohl / Rudolf Matthias Sender

In unruhigen politischen Zeiten wird der Ruf nach einer engagierteren Jugend lauter. Und genau dies will ein neues Projekt erreichen.

Jugendliche sind Weltmeister darin, sich zu beschweren: Das ist nicht gut, das hätte besser sein sollen und das war sowieso noch nie gut. Jetzt stellt sich nur die Frage: Warum nichts daran ändern? Warum  sich nicht mal zusammenreißen und seiner Kritik nachgehen? Und mal ganz davon abgesehen, dass Jugendliche   faul sein sollen: Es gibt  auch etwas, das Verantwortung heißt.

Haben sie nicht, genau wie jeder andere Bürger, eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, gegenüber ihren Mitbürgern, ihr Recht auf Mitsprache zu benutzen? Das Vorurteil besagt, dass diese eben erwähnte Verantwortung der Jugend von heute „am Arsch vorbei geht“. Sie können sich über nichts mehr aufregen, und sich politisch zu engagieren, liegt ihnen fern. Jugendliche gehen heute nicht mehr auf die Straße und werfen nicht mit Steinen, um ein Zeichen zu setzen. Doch ist das wirklich die Realität?

Vielleicht sollte man mal mit dem Gedanken spielen, dass „die Jugend von heute“ ihr Engagement anders ausdrückt als die Elterngeneration. Heutzutage läuft viel über die sozialen Medien, und viele Jugendliche fühlen, dass sie in diesen Foren ihre Meinungen äußern können und gehört werden. Also vielleicht sind sie auch alle 68'er, nur anders.
Genau diesen Gedanken haben Ruth Candussi und die SP aufgefangen. Sie haben die Vision, ein Forum zu errichten, in dem junge Frauen, die Lust haben, die Gesellschaft zu gestalten, sich engagieren können.

Eine überparteiliche Aktion für politisch interessierte Frauen, die das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig besuchen. Dies kommt als Reaktion darauf, dass sich bei der vergangenen Kommunalwahl herausstellte, dass es schwer war, junge Frauen ausfindig zu machen, die kandidieren wollten. Warum sind junge Frauen unterrepräsentiert in der Politik? Dies könnte an dem ewigen Phänomen liegen, dass Politik unerreichbar wirkt. Dazu kommt, dass Politik sehr unflexibel ist. Oder besser gesagt, die Struktur der Politik. Der Alltag einer modernen jungen Frau passt nicht rein in die Struktur, die von Sitzungen und Treffen dominiert wird.  Man wird wahrscheinlich nie ein eindeutige Antwort auf die Fragen finden, ob das Vorurteil nun zutrifft oder nicht. Grundlegend ist es einfach wichtig zu beachten, dass die Entscheidungen, die in der Politik getroffen werden (egal ob auf Landesebene oder kommunaler Ebene), entscheidend sind für den einzelnen Bürger und dessen Alltag.

Dazu kommt noch, dass die Qualität des Ergebnisses ohne Frage anders ist, wenn um den Tisch nicht nur alte Männer sitzen, sondern sowohl Frauen als auch Jugendliche.

Foto: DN
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