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Der Schrebergarten ist für Ellen Freiheit und Genuss

Der Schrebergarten ist für Ellen Freiheit und Genuss

Der Schrebergarten ist für Ellen Freiheit und Genuss

Sonderburg/Sønderborg
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Ellen Trane Nørby bei der Arbeit im Hochbeet Foto: Karin Riggelsen

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Venstres Folketingspolitikerin Ellen Trane Nørby hat im Januar 2005 nah an den Sonderburger Schanzen einen Schrebergarten erworben. Diesen Ort will sie nicht missen.

Die Politikerin Ellen Trane Nørby lebt mit ihrem Mann Ulrik Ryssel Albertsen und den beiden Kindern Vigga (6) und Sofus (4) in einem großen Eigenheim in unmittelbarer Wassernähe am Strandvej.

Sie ist eine Frau, die immer alles unter Kontrolle hat – ob Gesundheitsministerin, Ministerin für Kinder, Unterricht und Gleichstellung, oder als Venstres politische Sprecherin in verschiedenen Bereichen.

Eine Pause von den Pflichten

Aber wenn die engagierte Vollblutpolikerin ein paar Stunden übrig hat, dann fährt oder radelt sie hinüber auf die Sundewitter Seite der Stadt. Ellen Trane Nørby hat seit 2005 einen Schrebergarten im „Havebrugsforeningen Sundeved".

Die sechsjährige kleine Vigga findet auch das Trampolin cool. Foto: Karin Riggelsen

„Das sind für mich 200 Quadratmeter Freiheit und Genuss. Hier sieht man, wie weit man kommt“, meint die Venstre-Frau, die im Schrebergarten ihre langen Haare auch manchmal einfach hängen lässt. Im Schrebergarten muss sie nicht perfekt geschminkt sein.

An den Ärmeln ihrer Jacke klebt noch etwas bräunliche Erde, und sie trägt lässige Hosen und Gummistiefel. Sie arbeitet gern in der Erde und ab und an mal schmutzige Hände gehören im Schrebergarten dazu.

Frühling im Schrebergarten

„Für mich ist es seit 17 Jahren mein Freiraum: Wenn die Kiwi ausgesprungen ist, die Baumkronen dicht sind und die Klematis ihre großen blauen Blumen hat“, stellt Ellen Trane Nørby lächelnd fest, während sie über den Garten schaut. Dort blühen im Augenblick die Tulpen, einige Sträucher und die schönen Magnolien. So langsam spüren auch die Gartenliebhaber den Frühling kommen. Trotz Nachtfrost und einigen kühlen Regenschauern.

Ellen Trane Nørbys Schrebergarten Foto: Karin Riggelsen

Den Schrebergartenverein am Fuße der Düppeler Mühle lobt sie. In ihrer Zeit als Gesundheitsministerin fand sie keine Zeit für die Gartenarbeit in Sonderburg. Da haben ihr einige Nachbarn der Schrebergartenkolonie geholfen.

Eigene Erzeugnisse

Die Politikerin liebt es, wenn geerntet werden kann. Die eigenen Äpfel, Birnen, Pflaumen, Himbeeren und Tomaten schmecken nun mal besser. „Und ich will immer gern wissen, wo die Sachen herkommen. Hier kommt der Puls immer ganz runter“, schwärmt Nørby. 

Im vergangenen Jahr musste auch Ellen Trane Nørby wegen Corona eine ruhigere Periode einlegen. Alles wurde abgesagt und sie konnte noch mehr Zeit im Schrebergarten verbringen. Auch in den Sommerferien. „Es war schon merkwürdig. Dann denkt man aber auch über sein Leben nach“, gibt sie zu.

Das gemütliche Häuschen bräuchte bald ein neues Dach. Foto: Karin Riggelsen

Die 41-Jährige musste nicht jede Woche mehrere Tage in die Landeshauptstadt, sondern konnte Abstimmungen auch von Sonderburg aus am Computer machen. Die digitalen Treffen waren ein Augenöffner. „Sie geben einem eine Freiheit“, meint die Politikerin, die damit rechnet, dass es auch künftig immer öfter digitale Treffen via Computer geben wird. So werden CO2 und viele Transportstunden eingespart.

Ihr fehlte Jütland

Ellen Trane Nørby ist auf einem Bauernhof in dem westjütischen Ort Nørre Nissum als Tochter einer Architektin und eines Landwirts aufgewachsen. Nach ihrem Abitur in Lemvig studierte sie in Kopenhagen.

„Aber mir fehlte Jütland. Dass man nachts die Sterne sehen kann, und wo es auf dem Fahrradweg keine Staus gibt. Dort, wo man du selbst sein kannst. Das bedeutet unglaublich viel“, meint die Venstre-Frau, die im November bei der Kommunalwahl als Spitzenkandidatin von Venstre den Bürgermeisterposten in Sonderburg übernehmen möchte.
 

Ellen Trane Nørby und ihre Tochter Vigga bei den Hochbeeten. Foto: Karin Riggelsen

Die Kinder Vigga und Sofus sind gerne mit Mama Ellen und Papa Ulrik im Schrebergarten. In diesem Jahr dürfen sie selbst zwei Hochbeete bepflanzen. Sie bestimmen selbst, was sie setzen wollen. Vigga freut sich: „Ich habe schon Feuerbohnen gepflanzt", erklärt sie gutgelaunt auf dem großen Trampolin auf und ab springend. 

Absichtlich wild gestalten

Für Ellen Trane Nørby muss der Schreibergarten nicht perfekt sein.  Es dürfen auch zwischen den zwölf Hochbeeten ein paar Pflanzen gedeihen. „Hier sind wir mit Absicht wild", stellt die Politikerin fest. Aber kleine Verbesserungsprojekte gibt es auch dort. Die Terrasse neben dem grauen Häuschen wird erweitert, wenn die Tulpen im dort liegenden kleinen Beet mal verblüht sind. Ein altes Treibhaus wurde schon abgerissen.

Ellen Trane Nørby Foto: Karin Riggelsen

In dem kleinen, gemütlichen rustikalen Holzhaus gibt es im Augenblick keine Elektrizität. In diesem Jahr bräuchte Ellen Trane Nørbys Oase ein neues Dach. Und vielleicht eine Solaranlage, mit der Strom produziert werden kann.

„Hat man Strom, kann man ja auch seinen Computer hier anschließen", so die Venstre-Frau. 

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