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Da, schau her: Wer diese Schnecke sieht, kann sich freuen

Da, schau her: Wer diese Schnecke sieht, kann sich freuen

Da, schau her: Wer diese Schnecke sieht, kann sich freuen

Sonderburg/Sønderborg
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Ein Tigerschnegel Foto: Thomas Borberg/Politiken/Ritzau Scanpix

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Auf einem Spazierpfad beim Alsion gab es nach einer patschnassen Nacht eine Überraschung: Eine große Nacktschnecke mit Raubkatzen-Print. Woher dieser nachtaktive Tigerschnegel kommt und was er frisst.

Die Natur rund um Sonderburg ist unglaublich vielfältig. Hier und dort schweben diverse Vogelarten über dem Wasser, und zwischen den Wellen kommen plötzlich schwarze Tümmler zum Vorschein. Dazu kam vor einigen Wochen noch eine ungewöhnlich große Nacktschnecke mit dekorativem Muster auf einem Spazierpfad am Alsensund zum Vorschein: Eine Tigerschnegel, eine Limax maximus, wie sich herausstellte.

Tigerschnegel waren ursprünglich in Süd- und Westeuropa beheimatet, sind inzwischen aber in ganz Mitteleuropa verbreitet. Sie sind nachtaktiv und verstecken sich normalerweise tagsüber zwischen Steinhaufen oder etwas gröberen Kieselsteinen. In ihrem Unterschlupf schützen sie sich vor Fressfeinden, wie Igel und Spitzmäusen. Sie siedeln auch in Komposthaufen und unter Holzstapeln.

Ein effektiver Schneckenjäger

Nach einer nassen Nacht kann die bis zu 20 Zentimeter lange, gefleckte Nacktschnecke auch auf Pfaden, in Auen, Gärten, Parks und feuchten Kellern gefunden werden.

Wer Tigerschnegel in seinem Garten entdeckt, kann sich freuen, denn die Weichtiere sind sehr effektive Schneckenjäger, schreibt „Mein schöner Garten“. Junge Nacktschnecken sowie deren Eier stehen beim Schnegel auf dem Speiseplan. Darüber hinaus ernähren sich Tigerschnegel von Aas, abgestorbenen Pflanzenteilen und Pilzen.

Frische Pflanzen lassen die Schnegel weitestgehend in Ruhe. Norwegische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Tiere nur dann zur Geschlechtsreife gelangen, wenn sie ihren relativ hohen Eiweißbedarf decken können.

Der Tigerschnegel auf dem Pfad „Forkanten“ Foto: Ilse Marie Jacobsen

Der Tigerschnegel kann Exemplare überwältigen, die ebenso groß sind wie er selbst. Weil Schnegel, unabhängig von ihrer Größe, die Eier anderer Schnecken und deren Nachkommen fressen, werden sie vor allem in Gemüsegärten als Nützlinge und nicht als Schädlinge angesehen, so Wikipedia.

Geeignete Unterschlüpfe wichtig

In Deutschland wurde der Tigerschnegel 2005 zum Weichtier des Jahres gekürt, 2018/2019 in Österreich. In Schleswig-Holstein wird der Große Schnegel als potenziell gefährdet eingestuft.

Tigerschnegel sind standorttreu, sie bilden Kolonien. Wichtig sind für sie geeignete Unterschlüpfe, in die sich tagsüber zurückziehen können. Ideal sind schattige feuchte Stellen unter Gehölzen, mit locker aufgeschichteten Hochlochziegeln und alten Holzbrettern, die mit Reisig und verrottendem Laub überschüttet werden.

Die Nacktschnecke ist meist nur nachts aktiv. Foto: Thomas Borberg/Politiken/Ritzaus Scanpix
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